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Nanopartikel können die Entwicklung des Fötus stören
Aus SRF 4 News aktuell vom 27.06.2024. Bild: Imago/Eric Cote
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Kleinstteilchen in der Luft Nanopartikel können den Fötus beeinträchtigen

An der Empa wird an Plazentas geforscht. Ergebnisse zeigen mögliche negative Auswirkungen während Schwangerschaften.

Darum geht es: Nanopartikel sind ein Risiko für Babys im Mutterleib, wie eine neue Studie von Schweizer Forschenden zeigt. Demnach können bestimmte Nanopartikel die Bildung von Blutgefässen beeinträchtigen, indem sie die Produktion einer Vielzahl von Botenstoffen in der Plazenta stören. Dabei sammeln sich die Partikel in der Plazenta an und beeinträchtigen dort die natürlichen Funktionen.

Das Projekt: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die Biologin Tania Bürki erforschen an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), wie die Plazentaschranke – die natürliche Barriere zwischen mütterlichem und kindlichem Blut in der Plazenta – mit Nanopartikeln zurechtkommt. Frühere Studie hatten gezeigt, dass die Plazenta einige der winzigen Teilchen durchlässt, viele der lediglich einige Millionstel Millimeter grossen Teilchen aber vom ungeborenen Baby fernhalten kann.

Das Zwischenergebnis: «Es gibt Hinweise dafür, dass gewisse Nanopartikel zu Schwangerschaftskomplikationen oder zu Erkrankungen beim Baby nach der Geburt führen können», sagt Bürki. So gebe es umso mehr Fehlgeburten, je stärker die Luft, etwa in einer Stadt, mit Nanopartikeln aus Abgasen oder dem Verkehr belastet sei. Auch hätten die Kinder unter diesen Umständen später eher Atemwegsprobleme.

Wir können untersuchen, ob die Nanopartikel die Funktion der Plazenta stören.
Autor: Tanja Bürki Biologin und Forscherin an der Empa

Zusammenhänge verstehen: Die Empa betreibt in dem Bereich vor allem Grundlagenforschung. «Das ist wichtig, für eine faktenbasierte Risikobewertung von Nano-Materialien», sagt Bürki. Daraus könnten etwa Grenzwerte für die Luftbelastung abgeleitet werden.

Das Forschungsobjekt: Geforscht wird im Projekt an der Empa mit menschlichen Plazentas, die den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Einwilligung der Mütter zur Verfügung gestellt werden. «So können wir untersuchen, ob die Nanopartikel die Funktion des Organs stören», sagt Bürki. Zudem könne so untersucht werden, ob durch die Kleinstteilchen die für die Entwicklung des Fötus wichtigen Botenstoffe gestört würden. Dazu werden Plazenta-Zellkulturen angelegt, in denen die Effekte der Nanopartikel beobachtet werden können.

Video
Nanopartikel: Risiko für Babys im Mutterleib (Video: Empa)
Aus News-Clip vom 27.06.2024.
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SRF 4 News, 27.6.2024, 08:50 Uhr ; 

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