Rund 20 Organisationen hatten dazu aufgerufen, am «Klimamarsch» von Genf teilzunehmen. Unterstützt wurde die Kundfgebung auch von der Klima-Allianz Schweiz. Nach Angaben der Organisatoren folgten dem Aufruf über 7000 Menschen, die Polizei spricht von rund 3500 Demonstrantinnen und Demonstranten.
Die Teilnehmer des «Klimamarsches» forderten die Politik auf, unverzüglich wirksame Massnahmen im Kampf gegen die Klimaerwärmung zu ergreifen. Es gehe darum, ein Signal an das Schweizer Parlament zu senden, das demnächst die Totalrevision des CO2-Gesetzes beraten werde, heisst es in einer Mitteilung der Organisatoren. Seit 800’000 Jahren sei die CO2-Konzentration in der Atmosphäre noch nie so hoch gewesen. Dadurch ausgelöste grosse Veränderungen in den Ökosystemen seien bereits im Gange.
Politik soll es regeln
«Wir stellen die Schweizer Klimapolitik in Frage», sagte Mathias Schlegel, Mediensprecher der Umweltorganisation Greenpeace: «Die Politiker müssen ehrgeizigere Massnahmen entwickeln, um die Klimaziele zu erreichen.»
Die Schweiz habe sich mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, mitzuhelfen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wie es der Weltklimarat (IPCC) fordert. Die Klimapolitik des Bundes verfolge dieses Ziel jedoch nicht. Das zeige zum Beispiel die Passivität des Bundes beim Verkehr.
Kritik am Geschäft mit fossilen Brennstoffen
Die Demonstranten in Genf verurteilten auch die Geschäfte des Schweizer Finanzsektors mit fossilen Brennstoffen. Schweizer Finanzakteure, also Banken, Versicherungen und Pensionskassen, verantworteten weltweit mehr als 20 Mal so viele Treibhausgasemissionen wie die Haushalte und Unternehmen in der Schweiz zusammen, schreiben die «Klimamarsch»-Organisatoren.
Auch in Frankreich haben zehntausende Menschen für einen entschlosseneren Kampf gegen den Klimawandel demonstriert. Bei den Kundgebungen in fast 80 Städten gingen dort nach Angaben der Organisatoren insgesamt 100'000 Menschen auf die Strasse.