Der Platz ist fast geräumt, aber noch immer schneidet die Feuerwehr angekettete Aktivisten frei. Eine Handvoll von ihnen sei noch angekettet, sagte ein Polizeisprecher. Viele Polizisten sind noch immer vor Ort. Die Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier mussten durch den Hintereingang ins Bundeshaus.
Das eigentliche Protestcamp ist aber zu Ende, die meisten Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten sind weg, die Polizei hat einzelne von ihnen auf den Polizeiposten mitgenommen. Von Verletzten ist nichts bekannt.
Polizeieinsatz «wie nach Drehbuch»
Stadtpräsident Alec von Graffenried zeigte sich auf Anfrage zufrieden. Alles lief nach Drehbuch: «Auch die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten waren vorbereitet. Man hatte den Eindruck, dass sie die Polizei erwartet haben. Der Einsatz verlief wie nach Drehbuch.»
Wir haben viel erreicht.
Eine Sprecherin der Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten bestätigt, dass die Räumung ruhig verlief. Für die Klimaschützerin Meret Schefer ist klar: «Wir haben zumindest ein grosses Statement gesetzt, wir waren überall im Gespräch. Was die längerfristigen Auswirkungen sind, können wir noch nicht sagen. Aber insgesamt haben wir viel erreicht.»
Zu viel Zugeständnisse gemacht?
Am Montag hatten Klima-Aktivistinnen und Klima-Aktivisten den Bundesplatz besetzt. Sie wollten bis Ende Woche bleiben. Doch National- und Ständeräte intervenierten bei der Berner Stadtregierung. Diese musste sich einmal mehr den Vorwurf gefallen lassen, zu lange zuzuwarten, Aktivisten zu viel Zugeständnisse zu machen.
Stadtpräsident von Graffenried wehrt sich: «Ich habe mich oft gefühlt wie ein Fussballtrainer. Dem wird auch immer erklärt, was er alles falsch macht. Aber letztlich zählen für uns die Resultate, und an denen werden wir gemessen.» Die Klima-Aktivistinnen und Klima-Aktivisten haben noch nicht entschieden, ob sie diese Woche weitere Aktionen durchführen werden. Aber der Stadtpräsident macht klar: Das Angebot von Anfang Woche, auf anderen Plätzen zu demonstrieren, bestehe nicht mehr.