Die Parteileitung der Zürcher SVP zieht die Konsequenzen aus der Wahlniederlage vom letzten Sonntag und tritt geschlossen zurück. Die Posten des Parteipräsidenten, der beiden Vizepräsidenten sowie der zwei Parteisekretäre müssen somit neu besetzt werden. Das teilte die grösste Kantonalpartei der SVP mit.
«Im Hinblick auf die nationalen Wahlen ist es wohl das Beste, wenn neue Köpfe kommen», sagt der scheidende Zürcher SVP Präsident Konrad Langhart. Bis zu den Wahlen bleibe schliesslich nicht mehr viel Zeit. Verantwortlich für das Scheitern seiner Partei sei nicht primär die Parteileitung. «Das was wir machen konnten, haben wir gut gemacht.»
Nebst dem Präsidenten stellen auch der erste Vizepräsident Gregor Rutz, der zweite Vizepräsident Stefan Schmid sowie die beiden Parteisekretären ihre Ämter zur Verfügung.
Ganz freiwillig kam der Rücktritt nicht
«Es gab einige Exponenten der Zürcher SVP, welche diese Forderungen gestellt haben», sagt Konrad Langhart. Auch Christoph Blocher habe seinen Einfluss geltend gemacht. Dieser wollte sich heute nicht äussern. In seiner wöchentlichen TV-Sendung «Tele Blocher» sagte er heute Morgen: Er helfe, wenn sein Rat gefragt sei.
Wenn mein Rat gefragt ist, dann helfe ich.
Mehrere Parteimitglieder äusserten Kritik am Kurs von Konrad Langhart als Präsident. Für die Zürcher SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann ist dieser Wechsel in der Parteileitung längst überfällig. «Bereits nach den Verlusten bei den Gemeindewahlen im letzten Jahr, hätte man diesen Schritt machen sollen.» Die jetzige Parteileitung habe keinen guten Wahlkampf geführt, so Steinemann.
Nächste Woche wird Nachfolge bestimmt
Am kommenden Montag beruft die Partei eine ausserordentliche Kantonalvorstandssitzung ein. Dann soll vorerst ein Übergangspräsidium bis Ende Jahr bestimmt werden, welches die Partei in die nationalen Wahlen führt. Am Dienstag soll dann die SVP-Delegiertenversammlung das Übergangspräsidium noch bestätigen.