- Ein Auto mit deutschem Kennzeichen kommt im Gotthardtunnel von der Spur ab und prallt frontal gegen einen LKW.
- Zwei Menschen sind tot, vier verletzt.
- Der Tunnel ist nach stundenlangen Aufräumarbeiten wieder befahrbar.
Ob es sich bei den Opfern um Deutsche handelt, war laut Behördenangaben zunächst nicht klar.
Bestätigt wurde aber, dass die tödlich Verunglückten am Steuer der beiden Fahrzeuge sassen. Die Zahl der verletzten Personen korrigierte die Polizei von fünf auf vier. Zur Schwere der Verletzungen gab es keine Angaben. Am Tunnel entstand Sachschaden.
Tunnel wieder frei
Warum das deutsche Fahrzeug, das in Richtung Norden unterwegs war, von der Fahrbahn abkam, war zunächst völlig unklar. «Die Ermittlungen laufen», hiess es von der Polizei.
Der Tunnel der Nationalstrasse A2 wurde am späteren Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben. Arbeiter kümmerten sich stundenlang um die Instandsetzung der Fahrbahnen. Staus gab es zuletzt nicht mehr. Viele Reisende setzten auf die von der Polizei empfohlene grossräumige Ausweichroute über den San-Bernardino-Tunnel.
Einer der längsten unterirdischen Strassenbauwerke
2016 starb eine deutsche Familie auf der Autobahn vor dem Gotthard-Südportal. Die Eltern und ihre beiden Töchter waren zwischen zwei Lastwagen eingequetscht worden.
Der knapp 20 Kilometer lange Tunnel ist einer der weltweit längsten unterirdischen Strassenbauwerke und eine wichtige Verbindung zwischen Nordeuropa und Italien. Parallel verläuft der Gotthard-Eisenbahntunnel.
Bau der zweiten Röhre startet 2020
Bei einem Feuer im Gotthardtunnel kamen im Oktober 2001 elf Menschen ums Leben. Zwei Lastwagen waren zusammengeprallt. Ein Fahrer war betrunken. Nach einer Explosion gerieten Reifen und Kunststoffplanen in Brand. Ein Kurzschluss hatte das Feuer entfacht. Das Unglück löste eine intensive Debatte über Sicherheit in Tunneln aus.
Ab 2020 soll mit dem Bau einer zweiten Röhre begonnen werden. In etwa zehn Jahren würde es dann keinen Gegenverkehr im Gotthard mehr geben.