Die Revision des Fernmeldegesetzes bringt ab dem 1. Juli einige Änderungen mit sich. Konsumentinnen und Konsumenten werden besser vor horrenden Roaming-Rechnungen sowie vor lästigen Werbeanrufen geschützt. Einige wichtigen Neuerungen im Überblick:
- Datenpakete müssen neu 12 Monate gültig sein. Bisher verfallen die meisten Datenpakete nach 30 Tagen.
- Kundinnen und Kunden können neu eine eigene Kostenlimite für das Roaming festlegen. Der Roaming-Schock nach den Ferien dürfte damit endgültig Geschichte sein.
- Telefonanrufe im Ausland müssen neu auf die Sekunde genau abgerechnet werden. Bisher wurde jeweils auf die volle Minute aufgerundet.
- Alle Telekomanbieter müssen neu den Kundinnen und Kunden einen Call-Filter zur Verfügung stellen. So können künftig lästige Werbeanrufe eingedämmt werden.
Kostenlimite gegen horrende Rechnungen
Ab 1. Juli können Mobile-Kundinnen und -Kunden eine eigene Obergrenze für die Roaming-Kosten festlegen. So sollen böse Überraschungen künftig verhindert werden.
Allerdings: Wer bei einem bestehenden Abo keine Limite festlegt, dem wird eine Standard-Limite zugeteilt. Diese kann je nach Anbieter ins Geld gehen.
Salt beispielsweise hat eine Standard-Limite von 1000 Franken, aufgeteilt in je 500 Franken für Telefonie sowie Daten. Der Konsumentenschutz kritisiert dies scharf. So werde das Gesetz untergraben, so der Vorwurf von Geschäftsführerin Sara Stalder: «Man muss sich bewusst sein: Das Roaming war die Cashcow der Unternehmen.»
Der Rat für Konsumentinnen und Konsumenten: Unbedingt die Limite an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Sollte das nicht funktionieren, rät Sara Stalder, dies dem Konsumentenschutz zu melden.
Datenpakete und längere Telefonate werden teurer
Dass Datenpakete neu länger gültig sind, sei zwar gut, erklärt Oliver Zadori vom unabhängigen Vergleichsdienst Dschungelkompass. Allerdings: «Bei einigen Anbietern sind dafür die kleineren Datenpakete verschwunden.» Immerhin könne man diese Daten dann im nächsten Urlaub noch verbrauchen.
Ähnliches gilt für Telefonate. Zwar wird neu genauer abgerechnet, dafür haben einige Anbieter den Minutenpreis leicht erhöht. Entsprechend könnten längere Gespräche in der Tendenz eher teurer werden. Allgemein empfehlen Experten, sich vor einem Auslandaufenthalt weiterhin gut zu informieren.