- In der Stadt St. Gallen kam es am späten Freitagabend zu Ausschreitungen.
- Junge Erwachsene attackierten die Polizei, diese antwortete mit Gummischrot und Reizgas.
- Zwei Personen wurden verletzt, 21 vorübergehend festgenommen. Einsatzkräfte wurden nicht verletzt.
Die Krawalle in der St. Galler Innenstadt in der Nacht auf Samstag sind laut Aussage von Stadtpräsidentin Maria Pappa (SP) auf eine kleine gewaltbereite Gruppe Jugendlicher zurückgegangen. Ein Grossteil der Jugendlichen habe sich friedlich verhalten, sagte Pappa vor den Medien. Sie forderte «Nulltoleranz» bei solchen Gewaltakten.
Insgesamt 21 Festnahmen
Die Polizei hat 21 Personen vorübergehend festgenommen. Davon kommen sechs aus der Stadt St. Gallen, 13 aus der Ostschweiz und zwei aus der übrigen Schweiz. Das teilte Polizei-Kommandant Ralph Hurni mit.
Es sei gelungen, die Sachbeschädigungen in Grenzen zu halten. Trotzdem wurden Scheiben eingeschlagen und Velos angezündet.
Die St. Galler Polizeivorsteherin Sonja Lüthi (GLP) hat nach der Krawallnacht den Polizeieinsatz als «angemessen» verteidigt und die Gewaltakte durch Chaoten «aufs Schärfste» verurteilt. Diese seien nicht tolerierbar, sagte die Stadträtin vor den Medien. «Wir alle hätten uns das Osterwochenende anders vorgestellt.»
Die Gewalt sei teils unter dem «Schutzmantel von Corona» verübt worden, sagte Lüthi. Die Polizei sei nach den Gewaltaufrufen im Vorfeld gut vorbereitet gewesen. Sie habe auf «Prävention und Dialog» gesetzt und erst eingegriffen, als die Stimmung gekippt und die Sicherheit von Menschen in Gefahr gewesen sei.
«Gewalt gegen die Polizei ist völlig daneben»
Die relativ wenigen Chaoten würden zur Rechenschaft gezogen, sagte Pappa. Es gebe Nulltoleranz, bei allem Verständnis für die aktuell angespannte Situation rund um die Coronavirus-Pandemie. St. Gallen und andere Städte dürften nicht zum Ort von Gewalt werden aus Frustration oder Langeweile. «Gewalt gegen die Polizei ist völlig daneben.»
In der Stadt sei ein kunterbuntes Publikum unterwegs gewesen, teils seien diese Menschen aus anderen Regionen der Schweiz angereist.
Trotz Gewaltaufrufen seien viele Jugendliche friedlich unterwegs gewesen. Einig hätten aber das Ziel gehabt, Gewalt auszuüben. Glücklicherweise seien nur wenige Menschen verletzt worden, und der Schaden halte sich in Grenzen.