- Die Schweiz hat bisher russische Gelder und Vermögenswerte in der Höhe von 5.75 Milliarden Franken gesperrt.
- Aktuell stehen 28'500 Plätze für Flüchtende in kantonalen und kommunalen Strukturen bereit, ein Grossteil ist allerdings schon belegt. Die Kapazitäten reichen gemäss Behörden derzeit aber aus.
- Im Moment bieten 28'354 Gastfamilien in der Schweiz 69'648 Betten für Flüchtlinge aus der Ukraine an. 1300 Geflüchtete sind bereits bei Gastfamilien untergebracht.
Bund und Kantone haben an einer Medienkonferenz über die Ukrainekrise informiert. Das Seco kommunizierte dabei erstmals die Zahl der wegen der Sanktionen eingefrorenen russischen Vermögenswerte. In den 5.75 Milliarden Franken sind Liegenschaften in den Tourismuskantonen enthalten. Dabei handle es sich um eine Momentaufnahme. Die Zahl werde sich sicher erhöhen. Das Seco erhalte laufend weitere Meldungen.
Betten-Kapazität genügt derzeit
Die Kantone und Gemeinden haben zurzeit gemäss eigenen Angaben genügend Kapazität, um Schutz suchende Menschen aus der Ukraine unterzubringen. Allerdings werde Personal benötigt für das Instandsetzen für Liegenschaften und die Betreuung von Geflüchteten und Gastfamilien.
Gut 7500 Plätze seien neu geschaffen worden für Geflüchtete aus der Ukraine. Rund 5500 Betten seien bis Mittwoch gemäss einer Umfrage bei Kantonen frei gewesen, sagte Gaby Szöllösy, Generalsekretärin, Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK). Allerdings werde Personal benötigt für das Instandsetzen für Liegenschaften und die Betreuung von Geflüchteten und Gastfamilien.
Der Bund ist zuständig für die Schlafplätze, bevor die Menschen auf die Kantone verteilt sind. Er wird nach einer Schätzung des Staatssekretariats für Migration (SEM) dafür wohl weitere 2000 bis 3000 Plätze schaffen müssen, um Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen zu können. Auch der Personalbedarf sei nach wie vor hoch. «Wir haben immer noch Probleme und müssen zum Teil auf provisorische Unterkünfte ausweichen», sagte David Keller, Leiter des Krisenstabs Asyl im SEM.
500 Tonnen Hilfsgüter im Krisengebiet
Nach Einschätzung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) spielt sich in der Ukraine eine humanitäre Tragödie ab – mit schweren Verstössen gegen das Völkerrecht. Schulen, Spitäler und Wasserversorgungen würden bombardiert.
Die Belagerung von Städten wie Mariupol gemahne an das Mittelalter. Die Schweiz bemüht sich laut Deza, Hilfsgüter möglichst nahe zu den notleidenden Menschen zu bringen – wegen der Belagerungen erreiche die Hilfe aber ausgerechnet jene nicht, die sie am nötigsten hätten. In Mariupol seien 100'000 Menschen von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Inzwischen seien rund 500 Tonnen Material ins Krisengebiet gebracht worden, zwei Lieferungen seien mit der Bahn aus Polen nach Kiew gegangen.