- Die Bundesanwaltschaft hat erstmals nach einer Sprengung eines Bankomaten Anklage erhoben.
- Demnach muss sich ein 30-jähriger Rumäne vor dem Bundesstrafgericht verantworten.
- Er soll in Sevelen (SG) 2019 einen Automaten gesprengt und knapp 127'000 Franken gestohlen haben.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Beschuldigten Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht vor. Zudem soll er sich des Diebstahls und der Sachbeschädigung schuldig gemacht haben.
Der Mann habe Verletzungen von Personen und Schäden an fremdem Eigentum in Kauf genommen, hiess es in der Mitteilung. Bei der Tat entstand laut Anklage an der Fassade des betroffenen mehrstöckigen Geschäfts- und Wohnhauses Sachschaden für rund 100'000 Franken.
Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Bundesanwaltschaft will ihre Strafanträge an der Hauptverhandlung am Bundesstrafgericht in Bellinzona (TI) bekannt geben.
Zunahme von Bankomatensprengungen
Der Beschuldigte mit Wohnsitz in Rumänien war nach einem internationalen Haftbefehl im Juni 2020 in Österreich verhaftet worden. Im August wurde er in die Schweiz ausgeliefert und festgenommen. Seit 2021 sitzt er im vorzeitigen Strafvollzug.
Bankomatensprengungen nahmen in der Schweiz in den vergangenen zwei Jahren zu. Die Bundesanwaltschaft führte dazu zuletzt Strafverfahren in rund 30 Fällen. Die Bundesbehörde ist bei Angriffen auf Bankomaten zuständig, wenn Sprengstoff zur Anwendung kommt.
Zuletzt kam es Anfang September in der Stadt Zürich zu einer Sprengung eines Geldautomaten. Ein solcher jagten nachts beim Zoo in die Luft. Die Explosion richtete laut Polizei Sachschaden in der Höhe von mehreren zehntausend Franken an. Einzelne Teile des Geräts wurden mehrere Meter weit weg geschleudert. Die Täter flüchteten ohne Beute.