- Mit Smartrail 4.0 haben sich die Schweizer Bahnunternehmen, darunter SBB, BLS und SOB, hohe Ziele gesetzt: mehr Passagiere, mehr Züge und ein dichterer Fahrplan.
- Gleichzeitig will sie die Sicherheit auf dem Schienennetz erhöhen.
- Doch das Bundesamt für Verkehr erhebt jetzt Einwände gegen die geplante Umsetzung.
In einem Bericht schreibt das Bundesamt für Verkehr (BAV), Smartrail 4.0 sei schwer überschaubar geworden. «Wir finden jedoch die Risiken bei einem Monster-Projekt zu gross. Auch deshalb unser Schritt: Aufteilen, kleinere Elemente machen», sagt Olivia Ebinger, Mediensprecherin des BAV.
Weitere Kritikpunkte an Smartrail 4.0 sind: zu stark technisch orientiert und zu wenig mit internationalen Entwicklungen abgestimmt.
«Gefahr, dass etwas nicht EU-kompatibel ist»
Diesen Punkt kann Matthias Finger, Professor für Management für Netzwerk-Industrien an der ETH Lausanne, nachvollziehen. «Die Gefahr ist, dass man da etwas aufbaut, das am Schluss nicht EU-kompatibel ist.» Finger findet es wichtig, dass man die technischen Entwicklungen mit der EU abstimmt.
Bei den Bahnunternehmen kann man die Einwände des BAV nachvollziehen. Michel Kunz, Verantwortlicher bei Smartrail sagt: «Wir werden jetzt auch in einen Dialog gehen mit dem BAV, um die Auflagen, die sie uns gegeben haben, zu besprechen – sodass wir sicher sind, dass wir ein gemeinsames Verständnis haben, wie wir weiter vorgehen werden.»
Verschiedene Geschwindigkeiten bei der Umsetzung
Für das Projekt Smartrail 4.0 bedeutet das, umsetzen, was schnell umsetzbar und wichtig ist – beispielsweise die Warnung für Bauarbeiter auf Baustellen automatisieren.
Anderes soll aus dem Projekt herausgenommen und separat realisiert werden. So beispielsweise die autonom fahrenden Züge, in denen kein Lokführer im Führerstand sitzt. Die Digitalisierung im Bahnverkehr kommt – einfach etwas gestaffelter.