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Lachdetektor für Mental Health Wird zu wenig gelacht, bekommen die Mitarbeitenden ein Mail

Mental Health am Arbeitsplatz wird immer wichtiger. Ein Innerrhoder Unternehmen geht nun neue Wege. Mit einem Lachgerät.

Der CEO ist Geschäftsführer, der CFO kümmert sich um die Finanzen, und der «Chief LOL Officer» um die mentale Gesundheit – zumindest in einem Innerrhoder Kleinunternehmen. Und so zumindest die Idee hinter dem Lachdetektor, der seit einigen Tagen bei der Firma Fasoon im Einsatz ist.

Kleine viereckige orange Box mit Smiley-Zeichen
Legende: Sieht aus wie eine portable Musikbox: Der «Chief LOL Officer» checkt, ob in einer Unternehmung genügend gelacht wird. ZVG/Baloise

Beim quadratischen, orangen Kästchen erscheint ein lächelndes Smiley, wenn im Büro genügend gelacht wird. Das Gerät erkennt Lachen, unterscheidet dieses von anderen Geräuschen im Büro. «Alles andere – sprechen, flüstern, flirten – ist ihm egal», heisst es auf der Webseite der Baloise-Versicherung, die das Gerät entwickelte.

Am Anfang lachten alle. Sie haben vielleicht gedacht, das sei ein Witz.
Autor: Walter Regli Co-Gründer Fasoon

Der Lachdetektor schaut, wie oft gelacht wird. Wenn die Mitarbeitenden innert zwei Stunden nicht viermal lachen, verschickt der «Chief LOL Officer» selbständig Mails an die Belegschaft mit Memes, also lustige Videos oder Bilder.

Seine Firma sei von der Baloise-Versicherung angefragt worden, ob sie das Gerät vier Wochen lang testen wolle, sagt Walter Regli, Co-Gründer von Fasoon: «Am Anfang lachten alle, haben vielleicht gedacht, das sei ein Witz.»

Enttabuisierung als Ziel

Das Thema dahinter ist aber ernst, sagt Manuel Thomas von Baloise. Thomas war für die Produktion und Vermarktung mitverantwortlich. Die Idee: «Wir haben uns gefragt: Welche Themen beschäftigen KMU? Welche Probleme und Herausforderungen haben die Unternehmen? Mentale Gesundheit ist ein grosses Thema.»

Es sei noch immer ein Tabuthema, darüber zu sprechen, sagt Thomas. Gerade am Arbeitsplatz. «Dann haben wir überlegt, wie wir etwas daran ändern können.» Klar sei aber auch: Durch das Verschicken von lustigen Videos könne keine Depression geheilt werden.

Darum gehe es aber auch nicht. Beim «Chief LOL Officer» geht es um eine lockere, positive Stimmung im Büro, darum, Spannungen abzubauen und über das Thema psychische Gesundheit zu sprechen: «Es hilft vielleicht, bei KMU eine gewisse Sensibilität zu entwickeln.»

Nicht alle lachen über das gleiche

Fasoon-Gründer Walter Regli ist vom Gerät überzeugt: «Jeder und jede kennt jemand, der oder die mit der mentalen Gesundheit kämpft. Darum fand ich es eine tolle Gelegenheit, das Thema ein bisschen sichtbarer zu machen.» Intern habe es bereits Gespräche darüber gegeben.

Mann am Arbeitsplatz legt Kopf in seine Hände
Legende: Die Zahl der bei der Arbeit gestressten Personen nimmt in der Schweiz zu. (Symbolbild) imago/peopleimages.com

Und wie kommen der Lachdetektor und seine Memes bei den Mitarbeitenden an? «Ich musste nicht über alle Memes lachen. Es hat lustige Sachen darunter, ein paar herzige, ein paar weniger herzige», sagt ein Mitarbeiter der Firma. Ein anderer: «Ich finde es eine lustige und gleichzeitig wichtige Idee, dass man sich mit Stimmung, mit Kultur, mit mentaler Gesundheit, mit Spass auch am Arbeitsplatz auseinandersetzt.»

Statistik: Stress bei der Arbeit nimmt zu

Box aufklappen Box zuklappen

Das Bundesamt für Statistik publizierte im Mai Ergebnisse zum Thema Arbeit und Gesundheit. Daraus geht hervor, dass sich der Anteil Personen, die sich gemäss eigenen Angaben bei der Arbeit gestresst fühlen, innert zehn Jahren (2012 bis 2022) von 18 auf 23 Prozent erhöht hat. Mehr als die Hälfte der gestressten Personen fühlt sich bei der Arbeit zudem emotional erschöpft und hat folglich ein höheres Burnout-Risiko.

Noch ist der «Chief LOL Officer» ein Prototyp. Manuel Thomas von Baloise sagt aber, es gebe weitere Anfragen von anderen Unternehmen, die interessiert seien. Der Test bei der Innerrhoder Firma läuft noch.

Regionaljournal Ostschweiz, 18.10.2024, 17:30 Uhr ; 

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