Für viele Bauern ist die Waldarbeit ein guter Nebenverdienst im Winter – aber ein gefährlicher. Das belegt auch ein Ausschnitt aus einer Sendung des Schweizer Fernsehens aus den 70er-Jahren. Ein Waldarbeiter erzählt dabei von seinem Einsatz im zürcherischen Effretikon.
«Im Winter holzen wir im Wald und im Sommer mähdreschen wir. Einer aus unserer Firma ist gerade zu Hause, weil er einen Unfall hatte und den Meniskus operieren lassen musste», sagt der Waldarbeiter im Interview.
Suva: Jedes Jahr 1700 Unfälle
Jedes Jahr kommt es gemäss der Suva bei der Waldarbeit zu 1700 Unfällen.
Der Beruf des Forstarbeiters gilt als einer der unfallträchtigsten der Schweiz.
Um die Arbeit sicherer zu machen, braucht es nun für Landwirte und andere Teilzeit-Waldarbeiter eine zehntägige Ausbildung, wie Florian Landolt von Wald Schweiz, dem Verband der Waldeigentümer, sagt. «Der Beruf des Forstarbeiters gilt als einer der unfallträchtigsten der Schweiz. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man auf den Aspekt der Sicherheit grösstmöglichen Wert legt.»
Diese Kurspflicht wurde 2017 eingeführt, mit einer Übergangsfrist von fünf Jahren. Seit einem Jahr gibt es also keine Ausreden mehr. Jeder, der bezahlte Waldarbeit leistet, muss den Kurs absolviert haben.
Aber nicht alle haben das getan. Viele hätten die Kurspflicht verschlafen, so Landolt. Nun sei der Nachholbedarf gross. «Jetzt hatten wir die Folge, dass die Kurse sehr stark ausgebucht sind. Man hat das Angebot hochgefahren, aber man kann leider die Kurskapazitäten nicht unendlich ausbauen. Deswegen kommt es nun zu diesem Stau beim Besuch der Kurse.»
Keine Waldarbeit ohne Kurs-Zertifikat
Die gut 200 Instruktorinnen und Instruktoren von Wald Schweiz seien total ausgelastet. Wer den Kurs bisher noch nicht absolviert hat, darf diesen Winter keine Bäume fällen.
Wer es trotzdem tut, riskiere Probleme mit der Versicherung, sagt Florian Landolt. «Da kann es schwierig werden, dass die Versicherung für die Schäden bei einem Unfall aufkommt. Es handelt sich vor allem um haftungsrechtliche Fragen, die da in den Fokus rücken.»
Gemäss Wald Schweiz, dem Verband der Waldeigentümer, dauert es noch mehrere Jahre, bis der Engpass bei den Holzkursen überwunden ist.