- Die Organisatorin der Formel-E-Rennen in der Schweiz ist finanziell am Ende.
- Die Liquidation der Firma wurde im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) publik gemacht.
- Die Promotoren der Rennen wollen aber nicht aufgeben und haben bereits eine Nachfolgefirma gegründet.
Die «Berner Zeitung» berichtete bereits am Dienstag über den Fall. Die Konkursrichterin des Bezirksgerichts Zürich eröffnete laut SHAB am 15. Januar den Konkurs über die Swiss E-Prix Operations AG. Die Gesellschaft ist demnach aufgelöst.
Schulden nach Berner Rennen
In finanzielle Schieflage geraten war sie nach dem Formel-E-Rennen vom Juni 2019 in Bern. Vornehmlich kleine und mittlere Unternehmen aus der Region blieben auf ihren Forderungen sitzen.
Die Organisatoren hatten im Herbst eingeräumt, ein «mittlerer sechsstelliger Beitrag» habe aufgrund der aktuellen Liquiditätslage noch nicht vollständig beglichen werden können. Sie strebten eine Lösung bis Ende Jahr an.
«Mit den Hauptgläubigern konnte leider keine Lösung gefunden werden», erklärte Stephan Oehen von der Swiss E-Prix Operations AG am Mittwoch auf Anfrage. Über die Höhe der offenen Forderungen könne er keine Angaben machen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.
Neue Firma am Start
Die Promotoren von Formel-E-Rennen in der Schweiz geben aber nicht auf. Drei Köpfe der konkursiten Firma, darunter Chef Pascal Derron, haben bereits die neue Firma Swiss E-Prix GmbH eintragen lassen. Laut Sprecher Oehen handelt es sich um «eine Auffanggesellschaft, die mit ausgewählten Städten in engem Austausch steht».
Bislang gab es zwei Formel-E-Rennen in der Schweiz: 2018 in Zürich und 2019 in Bern. Den Promotoren schwebt eine weitere Austragung vor, wobei sich neu die betreffende Stadt und auch der Kanton finanziell beteiligen sollen.
Vom Finanzdebakel nach dem Rennen 2019 nicht betroffen ist die Stadt Bern. Sie verfügt über eine Bankgarantie der Titelsponsorin Bank Julius Bär. Die Stadt Bern macht Kosten von fast 650'000 Franken geltend, wie aus ihrem Abschlussbericht vom letzten Herbst hervorgeht.