Der Flughafen Zürich und die Swiss erholen sich nur langsam vom Shutdown im Frühling. Die Verantwortlichen informierten heute die Medien über ihre Situation. Gemeinsam mit dem Kanton Zürich blickten sie auch auf das Jahr 2019 zurück, in welchem die Lärmbelastung gesunken ist. Die wichtigsten Punkte in der Übersicht:
Wie sich die Pandemie auf den Flughafen auswirkt: Während der ersten Welle im Frühling kam der Reiseverkehr am Flughafen Zürich praktisch zum Stillstand. Auch heute noch treffe die Pandemie den Flughafen stark, erklärte Flughafen-Chef Stephan Widrig. «Wir verlieren weiterhin jeden Tag über eine Million Franken durch die Situation.» Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 90 Prozent weniger Passagiere am Flughafen.
Widrig geht davon aus, dass die tiefen Passagierzahlen noch einige Monate anhalten werden. Entscheidend sei für die Luftfahrt, dass nach Abflachen der zweiten Welle Reisen wieder einfacher möglich werde. «Es gibt weder an Flughäfen noch in Flugzeugen wesentliche Ansteckungsketten», begründete Widrig. Die Reisenden seien sehr diszipliniert und verhielten sich vorsichtiger als im Frühling.
Wie Corona die Swiss trifft: Auch die Swiss macht derzeit täglich einen Verlust von bis zu 2 Millionen Franken. «Die Situation fühlt sich an wie ein zweiter Lockdown», sagte Thomas Klühr, CEO der Swiss. «Die ständig wechselnden Reise- und Quarantäne-Regeln lösen bei unseren Kunden enorme Unsicherheit aus». Es sei schwierig, so einen verlässlichen Flugplan aufrechtzuerhalten.
Die Situation fühlt sich an wie ein zweiter Lockdown.
Als «grosse Herausforderung» bezeichnete Klühr die kommenden Wochen und Monate. Prognosen wagte er keine: «Alles hängt davon ab, wann der Impfstoff zur Verfügung steht und wie es mit den Impfungen vorwärtsgeht».
Wie der Fluglärm die Bevölkerung im letzten Jahr belastet hat: Im vergangenen Jahr fühlten sich laut dem Fluglärm-Index 58’300 Personen vom Fluglärm belästigt. Das sind drei Prozent weniger als noch 2018.
«Die Hauptgründe dafür sind, dass wir den Flugbetrieb verbessert haben», so die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Zu den Gründen gehören etwa Massnahmen beim Schallschutz. Vor allem in den höchst sensiblen Nachtstunden habe sich die Lärmsituation verbessert, so Walker Späh. Die Zahl der Menschen, die sich im Schlaf gestört fühlen, hat um 8 Prozent abgenommen. Dennoch wird der Fluglärm-Index nicht eingehalten. Der Richtwert liegt bei maximal 47'000 Personen.
Der «Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich» kritisiert in einer Mitteilung, dass die Zahl der belasteten Personen noch immer über der gesetzlichen Vorgabe liegt. Dass sich weniger Menschen nachts im Schlaf gestört fühlen, sei allerdings erfreulich. Der Verein erklärt sich diese Entwicklung durch wirksame Lärmgebühren, für welche er sich jahrelang eingesetzt habe.