- Dutzende Klimaaktivisten haben das Rollfeld des Genfer Flughafens besetzt.
- Ihr Protest richtete sich gegen Privatjets. Vor Ort findet zurzeit eine Ausstellung statt.
- Der Flugverkehr war gemäss Flughafen Genf während rund einer Stunde gesperrt. Die Polizei hat rund 80 Demonstranten festgenommen.
Zahlreiche Polizisten griffen ein, um die Aktivisten zu vertreiben, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte. Einige der Klimaschützer hatten sich an Flugzeuge gekettet, die im Rahmen der laufenden Verkaufsmesse von Privatjets auf dem Palexpo-Gelände neben dem Flughafen ausgestellt waren.
Die Polizei nahm rund 80 Personen fest, wie eine Polizeisprecherin am Nachmittag sagte. Die Organisatoren des Klimaprotestes sprachen am Abend von 100 vorläufig Festgenommenen; sie forderten in einer Mitteilung deren sofortige Freilassung.
Die Aktivisten erklärten, dass sie den kommerziellen Flugverkehr am Flughafen Genf nicht stören wollten. Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr jedoch ab 11.40 Uhr für eine Stunde unterbrochen, wie ein Flughafensprecher und eine Skyguide-Sprecherin erklärte.
Laut Skyguide-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir konnten sieben Flugzeuge nicht in Genf landen und mussten nach Lyon oder Zürich ausweichen. Mindestens 22 Flugzeuge starteten bis zum späten Nachmittag von Genf aus mit Verspätung. Bis zum Ende des Abends dürfte es zu weiteren Verspätungen kommen.
Der Flughafen Genf, die Organisatoren der Messe und mehrere Aussteller äusserten die Absicht, Klage gegen die Aktivisten einzureichen.
Messe für Privatjets
In Genf werden zurzeit im Rahmen der European Business Aviation Convention & Exhibition Privatjets ausgestellt. Es ist die grösste Verkaufsmesse für Privatjets in Europa.
Die aus 17 Ländern stammenden Aktivisten unterstützten mit ihrem Protest Organisationen wie Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion und andere Klimaorganisationen, teilten Greenpeace und Extinction Rebellion mit. Die Klimaschützer fordern ein Verbot von Privatjets. Aktivisten blockierten auch den Haupteingang der Messe für Geschäftsflugzeuge, die in den Palexpo-Hallen stattfindet.
Die Aktivisten klebten «Warnhinweise» auf die Jets, wie sie auch auf Zigarettenpackungen zu finden sind, wie «Privatjets zerstören unseren Planeten», «verbrennen unsere Zukunft» oder «nähren die Ungleichheit». Weiter wiesen die Aktivisten darauf hin, dass der Flughafen Amsterdam Schiphol Privatjets ab 2025 verbieten werde, während es in Genf ein starken Verkehr von Privatjets gebe.