In Freiburg ist der Nikolaus aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Erstmals steigt dieses Wochenende auf dem Place Georges-Python der grosse Weihnachtsevent «Nova» mit Eisbahn, Fonduestübli, Bars und Foodständen.
Zudem erstrahlt Freiburg in weihnächtlichem Glanz: 7000 Sterne und 150 farbige Lichter weisen den Besuchenden den Weg von der Innenstadt zum Weihnachtsmarkt. «Ziel ist es, eine neue Wintertradition zu etablieren. Das hat auch die Bevölkerung gefordert», sagt Mitorganisator Oliver Price. Die Stadt Freiburg hat das Projekt zusammen mit dem Gewerbe angestossen.
Instagram-Feeling auf dem Sternenmarkt
Wie ein neuer Weihnachtsevent die Massen mobilisieren kann, zeigt der Sternenmarkt in Bern. Pop-up-Unternehmer haben 2018 auf der Kleinen Schanze neben dem Bundeshaus einen «Boutique»-Weihnachtsmarkt lanciert.
Tausende Lichter, Sterne, unzählige Markt- und Verpflegungsstände ziehen die Menschen an, die teilweise extra aus dem Ausland anreisen. «Die Bäume sind so schön geschmückt, die vielen Lichter gefallen mir sehr», sagt eine Besucherin. Der Markt mit seinen weihnachtlichen Sujets versprüht Instagram-Feeling.
Ohne die festliche Atmosphäre würde das Weihnachtsgeschäft nicht so gut laufen.
«Die Berner Weihnachtsmärkte haben eine grosse Anziehungskraft», sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. Die Touristinnen und Touristen kämen extra wegen des Sternenmarktes und blieben dann auch länger in der Stadt, gingen shoppen und in Restaurants. «Ohne die festliche Atmosphäre der Märkte würde das Weihnachtsgeschäft in Bern nicht so gut laufen», sagt von Graffenried.
Er freut sich, dass es in den vergangenen Jahren auch auf den traditionellen Weihnachtsmärkten viele Innovationen gegeben hat. «Durch den neuen Player Sternenmarkt mussten sich auch die anderen Weihnachtsmärkte anpassen. Alle versuchen, besser zu werden. Es ist eine gesunde Konkurrenz.»
Lokales Gewerbe soll profitieren
Das lokale Gewerbe profitiere stark von der zusätzlichen Besucherfrequenz, sagt auch Sven Gubler, Präsident der Innenstadtorganisation Bern City. Die Tausenden von Besucherinnen und Besucher der Weihnachtsmärkte strömten durch die Innenstadt. Dabei kämen sie an vielen lokalen Geschäften vorbei, die dadurch auch mehr Umsatz machen könnten. «Die Weihnachtsmärkte haben also einen sehr positiven Effekt.»
Weihnachtsmärkte als Marketinginstrument: Kein Wunder, dass auch kleinere Städte wie Freiburg auf neue oder grössere Weihnachtsmärkte setzen. Zum Beispiel Olten: Dort wächst das Adventsdorf. Laut Oltner Tagblatt haben die Organisatoren das Marketingbudget erhöht, werben nun schweizweit und sogar bei der Bahn im süddeutschen Raum.
Basel als Schweizer Aushängeschild
Auch beim Weihnachtsmarkt in Basel kommen immer wieder neue Stände hinzu. Dieser ist international der wohl bekannteste Weihnachtsmarkt der Schweiz. Basel Tourismus vermarktet den Weihnachtsevent sehr erfolgreich. Er landet im CNN-Ranking der weltbesten Weihnachtsmärkte weit vorne: «Es ist schwierig, ein Reiseziel zu finden, das Weihnachten besser feiert als die Schweiz», so die Redaktion des Nachrichtensenders.
Zurück nach Freiburg: Dort hofft Mitorganisator Oliver Price, dass der Weihnachtsevent zumindest den Einheimischen gefällt. «In den nächsten Jahren wollen wir auch Auswärtige anlocken. Dafür ist es heuer noch zu früh.»