21 Jahre nach Eröffnung des FCB-Heimstadions St. Jakob muss es bereits wieder saniert werden. Nach Angaben der Verantwortlichen werden die Kosten auf 50 Millionen Franken geschätzt.
Besonders gelitten haben im Laufe der zwei Jahrzehnte die grossen Plastikelemente, die das Stadion umfassen. Sie wirken reichlich mitgenommen. Dass diese bereits jetzt wieder ersetzt werden müssen, wusste man allerdings schon beim Bau.
Das Stadion wird nach dem Umbau anders aussehen als heute. Die Plastikelemente, die wie Luftkissen aussehen, werden ersetzt. Stattdessen gibt es blaue Fotovoltaik-Rauten und einen roten Umlauf, sie sollen das Joggeli in Zukunft wieder «zum schönsten Stadion der Schweiz» machen, wie Genossenschafts-Vizepräsident und Projektverantwortlicher Raymond Cron sagt.
Neue Besucherführung, mehr Cervelat-Stände
Auch die Besucherführung soll neu werden, und zwar so, dass die Fans der beiden Lager noch besser getrennt sind, was weniger Polizeikräfte pro Spiel verlangt.
Und schliesslich soll die Hauptplattform ausgebaut werden, damit mehr Verpflegungsstände Platz finden. Bei eher vollem Stadion dauert es im jetzigen Stadion sehr lange, bis alle Besucherinnen und Besucher ihr Bier und ihre Wurst ergattern können.
Unklare Finanzierung
50 Millionen Franken Sanierungskosten – das überfordert die Stadioneigentümerin, die Genossenschaft St. Jakobs-Park. Sie kann lediglich etwa fünf Millionen beisteuern. Die übrigen 45 Millionen Franken sollen die beiden Kantone Baselland und Basel-Stadt beisteuern. Das haben die Stadionverantwortlichen unverblümt so deklariert.
In ersten Reaktionen haben die beiden Regierungen in der Tonalität unterschiedlich auf das Begehren reagiert.
Das Joggeli ist ein wichtiger Treffpunkt. Deshalb begrüssen wir die Initiative.
Die Regierung des Kantons Basel-Stadt schreibt: «Das Joggeli ist ein sehr wichtiger Treffpunkt in der Region, der auch eine nationale Ausstrahlung besitzt. Deshalb begrüssen wir die Initiative, das Joggeli weiterzudenken.» Man werde nun prüfen, ob und wie man das Projekt unterstützen könne.
Die Baselbieter Regierung schreibt lediglich, man prüfe die Angelegenheit. Sie lässt offen, ob sie das Projekt gut oder schlecht findet.
Unklare Chancen
Die Finanzierung von Stadion-Angelegenheiten durch die öffentliche Hand hat in der Schweiz einen eher schweren Stand. In Zürich und Aarau waren und sind entsprechende Stadion-Neubauten jahrelang blockiert. In Basel könnte es ein bisschen anders sein, denn in keiner Stadt sind derart viele Leute mit ihrem Fussballverein verbunden wie in Basel.
Allerdings: In den Kommentarspalten der lokalen Medien fallen die Reaktionen weitgehend negativ aus. Man stört sich daran, dass das Architekturbüro Herzog & De Meuron bereits als gesetzt gilt für den Umbau oder hinterfragt, ob es wirklich eine staatliche Aufgabe sei, einen Fussball-Club zu unterstützen, dessen Fussballer im Vergleich zur Restbevölkerung ein x-Faches verdienen.