Christoph Blocher, SVP-Stratege und Mit-Eigentümer der «Basler Zeitung» (BaZ) will seinen Medien-Einfluss weiter ausbauen. Im August kaufte Blocher einen Ostschweizer Verlag mit 25 Gratis-Zeitungen. Jetzt prüft er, inwiefern eine redaktionelle Zusammenarbeit mit der Zeitung «Südostschweiz» in Frage kommt.
Blocher bestätigt Pläne
Eine Kooperation der beiden Printmedien Südostschweiz und der Basler Zeitung würde heissen, dass Ressorts wie Inland, Ausland, Kultur und Wirtschaft zusammengelegt werden. Diese Pläne hat die Zeitung «Tageswoche» publik gemacht.
Christoph Blocher nimmt im «Medienclub» des SRF dazu Stellung: «Das ist jetzt eine Diskussion. Es ist noch nichts beschlossen, aber es ist eine Diskussion. Die Pläne sind öffentlich schon bestätigt worden, darum kann ich es schon wieder bestätigen.»
Badran äussert Skepsis
Das Vorhaben von Christoph Blocher beunruhigt SP-Nationalrätin Jacqueline Badran. «Mit so einem Schritt würde die Medienvielfalt leiden – und noch mehr», sagt sie. «Christoph Blocher ist interessiert, Einfluss zu haben über die Medien, wie jeder weiss: Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert die Köpfe der Leute, und das ist nur ein Schritt in diese Richtung.»
Die Strategie Blochers, der erst im August 25 Gratiszeitung gekauft hat und bald eine Kooperation mit der Südostschweiz anstrebt, könnte Folgen haben, ist Medienexperte Nick Lüthi überzeugt.
«Man sieht das an der Entwicklung der BaZ, wie sie unter seinem Eigentum den politischen Kurs klar nach rechts korrigiert hat. Gleichzeitig ist Christoph Blocher aber auch Unternehmer und hat natürlich auch den Anspruch, dass seine Medien rentieren. Das sieht man an der BaZ. Das Unternehmen ist kaum mehr zu vergleichen mit dem Zeitpunkt, als er es übernommen hatte.»