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Mehr Preis-Wettbewerb unter den Spitälern
Aus Echo der Zeit vom 29.12.2018. Bild: Keystone
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Mehr Transparenz gefordert Wie die Spitalkosten sinken sollen

Eine neue Idee verspricht tiefere Kosten und bessere Leistungen im Gesundheitswesen. Die Kassen sind skeptisch.

Darum geht es: Über 80 Milliarden Franken kostet das Schweizer Gesundheitswesen jährlich. Davon fliessen rund 15 Steuer- und Prämienmilliarden in den Spitalbereich. Ein Preis- und Qualitätswettbewerb unter den Spitälern zur Dämpfung der Kosten findet bisher kaum statt, obwohl die Krankenkassen das schon länger fordern.

Der neue Ansatz: Das möchte der Ökonom Simon Hölzer als erstes ändern. Als Leiter der Tariforganisation der Spitalfinanzierung SwissDRG kennt er die Kosten der Spitäler, die pauschalen Tarife und die verhandelten Preise: «Mit der neuen Spitalfinanzierung gäbe es eigentlich ein übergeordnetes Instrument, um insbesondere die Spitalpreise vergleichbar zu machen und auf dieser Basis einen Kostendruck auf die Leistungserbringer aufzubauen.»

Der differenzierte Vergleich: Dieser Preisvergleich soll zeigen, welche Spitäler und Kliniken effizient arbeiten und welche nicht. Der Druck würde dann auf den ineffizienten Einrichtungen lasten, welche effizienter werden müssten. Das Sparpotenzial schätzt Hölzer höher ein als jenes der Massnahmen, die der Bundesrat zur Diskussion gestellt hat: «Nicht jedes dieser Spitäler ist zu teuer im System. Deshalb braucht es ein geeignetes Vergleichsverfahren, um die tatsächlich zu teuren Spitäler zu identifizieren.» Hölzer fordert mehr Transparenz, auch was weitere Faktoren betrifft, beispielsweise wie gross das Einzugsgebiet ist oder wie es um die Investitionen des Spitals steht.

Kassen skeptisch: Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse, fragt sich, ob das nicht zu kompliziert werde. Sparpotenzial sieht Verena Nold bereits jetzt: «Wenn man mit allen Spitälern nur noch den wirtschaftlich günstigsten Preis aushandelt, könnte man Millionen sparen.» Der Verband beziffert den Effekt auf geschätzte 200 Millionen Franken pro Jahr.

Kantone sehen Gefahren: Michael Jordi, Zentralsekretär kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz sieht Risiken im härteren Spitalvergleich: Spitäler könnten nicht einfach unbeschränkt ihre Prozesse effizienter gestalten. Der Preisdruck könne dazu führen, dass die Kosten nicht mehr gedeckt seien. Dies könne letztlich zu Versorgungsproblemen führen. Das könne sich ein Kanton nicht erlauben, müsse er doch die Versorgung sicherstellen. Der Preiswettbewerb, der dem Tarifspezialisten Hölzer vorschwebt, würde die Spitallandschaft sicher verändern. Eine Prognose wagt er aber nicht: «Ziel ist eine vernünftige Medizin. Indem wir heute ausreichende Strukturen und Leistungen definieren und finanzieren, die wir in Zukunft brauchen.»

Positive Reaktion eines Spitalexperten: Hölzer erhält dabei und eher unerwartet Zuspruch von den Spitälern: Thomas Brack, Direktor des Spitals Limmattal, vergleicht heute die Kosten der Spitäler mit dem Verein Spital Benchmark. Auch er beobachtet, dass heute Spitäler unter Druck sind, die effizient arbeiten. Er teilt deshalb die Einschätzung, dass eine differenziertere Betrachtung mehr Transparenz bringen würde: «Das führt indirekt dazu, dass die Kosten des Gesundheitswesens als Ganzes über das Tarifsystem und die Tarifverhandlungen stabiler gehalten werden können. Damit ist die Kostenentwicklung gedämpft.»

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