Der Grossvater hat viele Flugmeilen gesammelt. Da er selbst kaum mehr fliegt, möchte er sie auf seinen Enkel übertragen. Dieser klärt ab, wie das funktioniert, und erschrickt: Sein Grossvater müsste für den Transfer von 100'000 Flugmeilen satte 1000 Euro bezahlen. Weiter findet er heraus: Würde er die 100'000 Meilen anschliessend im Prämienshop von Miles and More einlösen, hätten sie einen Gegenwert von maximal 400 Euro.
Das Urteil des Enkels: «Das ist ein sehr freches Angebot.» Da könne ihm sein Grossvater ja gleich 600 Euro bar in die Hand drücken und die Meilen verfallen lassen. Ein Meilentransfer, um im Shop beispielsweise ein Reinigungsgerät oder einen Fotoapparat zu kaufen, rechnet sich also nicht.
Zwei Alternativen zum teuren Meilentransfer
Es gebe aber Wege, wie der Grossvater die Meilen ohne Gebühren für den Enkel einsetzen könne, sagt Swiss-Sprecher Michael Stief: «Der Grossvater könnte direkt eine Flugprämie buchen und das Ticket auf seinen Enkel ausstellen lassen.»
Oder er könnte mit seinem Enkel einen sogenannten Meilenpool gründen. «Dabei können zwei Erwachsene und bis zu fünf Kinder ihre Meilen in einem gemeinsamen Pool zusammenlegen», sagt Stief. Im Pool würden automatisch die ältesten Flugmeilen zuerst aufgebraucht, damit sie nicht verfallen.
Das Verfallsdatum der gesammelten Flugmeilen könnte ein Grund sein, um Meilen auf eine andere Person zu transferieren. Bei einem Meilentransfer für 1 Cent pro Meile ist eine Flugmeile wieder drei Jahre gültig. Und zum Fliegen haben die gesammelten Meilen meistens einen deutlich höheren Wert als für Sachprämien aus dem Shop.
Auf Flugmeilen spezialisierte Internetportale haben ausgerechnet: Die 100'000 Meilen des Grossvaters hätten einen Wert zwischen 1000 Euro für einen Economy-Flug und 4500 Euro für ein Business-Class-Schnäppchen.