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Millionen-Forderung Schwyzer Kantonalbank in Pensionskassen-Skandal verwickelt

Ein Loch von 12 Millionen Franken bei der PK Phoenix sorgte für den grössten Pensionskassen-Skandal der letzten Jahre. Mitverantwortlich soll eine Firma sein, die von der Schwyzer Kantonalbank kontrolliert wird.

Die Pensionskasse Phoenix prüft jetzt, ob sie von dieser Firma mit einer Schadenersatzklage die 12 Millionen Franken zurückfordern will. Denn diese Firma war 2015/2016 für die Buchhaltung der PK Phoenix verantwortlich und habe diese Ende 2016 «in jeder Beziehung unprofessionell (ungeordnet, unübersichtlich, unvollständig)» abgegeben. Das steht im aktuellen Zwischenbericht eines Gutachters, der von der PK Phoenix beauftragt wurde.

In seinem Bericht steht auch, warum es zum 12-Millionen-Loch gekommen sei: «Fehlbuchungen und Fehlüberweisungen» in den Jahren 2015/2016.

Schadenersatzklage in Millionenhöhe

Die PK Phoenix musste das Alterskapital ihrer Versicherten kürzen. Darum sei sie verpflichtet, gegen allfällig Verantwortliche juristisch vorzugehen. Kurt C. Schweizer, Rechtsanwalt der PK Phoenix, sagt dazu: «Sobald das Gutachten fertiggestellt ist, werden wir eine Schadenersatzklage gegen die verantwortliche Firma prüfen.»

Gegenseitige Vorwürfe

Die Firma heisst Assurinvest AG und wird von der Schwyzer Kantonalbank kontrolliert. Die SZKB hat die Mehrheit im Assurinvest-Verwaltungsrat und 49 Prozent der Aktien.

Die Assurinvest und die SZKB halten dazu gemeinsam fest: «Diese Forderung ist lächerlich und entbehrt jeglicher Grundlage. Es handelt sich um einen weiteren, nicht fundierten Versuch der PK Phoenix, die eigenen Fehler zu vertuschen».

Probleme für SZKB

Die beiden SZKB-Geschäftsleitungsmitglieder, die mit einer Stimm-Mehrheit im Verwaltungsrat die Assurinvest kontrollieren, können für allfällige Verfehlungen juristisch haftbar gemacht werden. Sollte sich der Verdacht gegen die Assurinvest erhärten, wäre der Reputationsschaden für die SZKB gross.

«Es ist ein Skandal, dass die SZKB dies toleriert hat», sagt der Präsident der SP Schwyz. Sein Kollege von der CVP meint: «Die SZKB muss diese Beteiligung sofort abstossen.» Und die SVP Schwyz verlangt jetzt eine lückenlose Aufklärung.

Grosses Schweigen

Fakt ist: Die Probleme zwischen SZKB und PK Phoenix waren in Schwyz seit Monaten bekannt. Detailliert informiert waren: Der SZKB-Bankrat, der zuständige Regierungsrat und die kantonsrätliche Aufsichtskommission. Die Schwyzer Steuerzahlenden als SZKB-Eigentümer wissen erst seit Donnerstag davon.

Schweiz aktuell, 08.05.2020

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