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Mindestalter 17 für Lernfahrer Früher übt sich, wer ans Steuer will

Das blaue L schon mit 17, dafür 100 Stunden mit Fahrlehrer und Laienbegleitung. Experten begrüssen die Pläne des Bundes.

Mit 17 ans Steuer: Wer heute einen blauen L ans Auto kleben und Autofahren lernen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein und einen Begleitfahrer im Auto haben. Das könnte bald Geschichte sein, denn Verkehrsministerin Doris Leuthard will laut Recherchen der «SonntagsZeitung» das Mindestalter 17 für Lernfahrer einführen. Das soll mittels Verordnung geschehen.

Die Faustregel: Das Alter spiele nicht ein derart grosse Rolle, sagt Brigitte Buhmann, Direktorin der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Sie begrüsst deshalb den Vorstoss für ein früheres Lernfahralter. Ziel sei es, möglichst lange zu lernen. Als Faustregel gibt sie rund 3000 Kilometer Kilometer an, was ungefähr 100 Fahrstunden entspreche. Diese sollen in einer Kombination mit Fahrlehrer und Laienbegleitung absolviert werden, damit sich die Kosten in Grenzen halten: «Der Fahrlehrer arbeitet mit der Begleitperson idealerweise zusammen und gibt Hausaufgaben. Das ist der Königsweg.»

Früher an die Prüfung: Noch besser wäre laut Buhmann der Lernfahrausweis ab 17 und die Prüfung erst mit 18,5 Jahren gewesen. Doch diese Variante mit einer noch längeren Fahrübungszeit liege nicht auf dem Tisch. Die BFU könne aber auch ohne diesen «Fünfer und das Weggli» leben. Der jetzige Vorschlag sei vernünftig und massvoll. Studien aus dem Ausland belegten, dass langes Lernen die Unfallzahlen signifikant senke.

Risiko minim: Angesprochen auf das Verantwortungsgefühl von 17-Jährigen stellte Buhmann fest, dass Fahren mit Begleitung eigentlich keine Unfallrisiken beinhalte. «Mit Alter 17 begleitet fahren erachten wir als Gewinn, auch wenn dann bereits ab 18 Jahren allein gefahren werden darf.» Laut Berechnungen der bfu kämen so rund 40.000 junge Lenkerinnen und Lenker ein halbes Jahr früher auf die Strassen.

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