Wird das Tessiner Anti-Burka-Gesetz wirkungslos, bevor es in Kraft tritt? Zumindest scheint dies der Fall zu sein. Denn der algerische Unternehmer Rachid Nekkaz hat in Locarno angekündigt, dass er alle Bussen bezahlen wird, die im Zusammenhang mit dem Verhüllungsverbot anfallen. Begleitet wurde Nekkaz dabei von Nora Illi, der Frauenverantwortlichen des Islamischen Zentralrats der Schweiz.
Sobald es eine Strafe von 10'000 Franken gebe, werde er Einspruch erheben und damit bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ziehen. Er wolle so erreichen, dass die Schweiz für ein «exzessives Strafmass» verurteilt werde.
Mit Voltaire gegen Gesetze
Persönlich sei er gegen Verschleierungen; sein Anliegen begründe sich auf den Ausspruch Voltaires: «Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen», zitierte Nekkaz den französischen Philosophen.