Mobilität kostet. Einzelfahrten mit der Bahn hinterlassen Spuren im Portemonnaie. Wer aber einmal ein Generalabonnement gekauft hat oder ein Auto besitzt, überlegt kaum mehr, was ihn eine zusätzliche Reise kostet.
Genau dies würde das Mobility Pricing korrigieren: Mobilität würde abhängig von Distanz, Zeit und Verkehrsmittel unterschiedlich teuer.
Konsumentinnen und Konsumenten reagieren stark auf preisliche Anreize.
Anders Gautschi, Geschäftsleiter des Verkehrsclubs der Schweiz VCS, der sich für eine umweltverträgliche Mobilität einsetzt, sieht darin einen sinnvollen Ansatz: «Konsumentinnen und Konsumenten reagieren stark auf preisliche Anreize. Das sehen wir aus Erkenntnissen beispielsweise bei den Spartickets der SBB oder auch durch Erfahrungen zu Road Pricing im Ausland.»
Wichtig wäre, so der VCS-Mann, dass die Mobilität künftig alle Kosten deckt, die sie verursacht – auch die Umweltkosten.
Kritiker monieren Unfairness
Peter Goetschi, Zentralpräsident des Touringclubs der Schweiz TCS, kann dieser Idee im Gegensatz wenig abgewinnen. Wenn Mobilität zu gewissen Zeiten mehr kostet, sei das unfair: «Nicht alle können frei wählen, wann und wie sie unterwegs sein sollen. Das würde dann zu einer Zwei-Klassen-Mobilitätsgesellschaft führen.» Die Probleme der Verkehrsinfrastruktur müssten durch einen geschickten Ausbau gelöst werden, ergänzt er.
Das würde dann zu einer Zwei-Klassen-Mobilitätsgesellschaft führen.
Während in London und Stockholm schon seit über zehn Jahren jeder Fahrzeuglenker, der in die Innenstadt fährt, eine Gebühr entrichtet, sind ähnliche Initiativen in der Schweiz bisher bereits in den Anfängen gescheitert.
Mobility Pricing dauert noch Jahre
Aktuell prüft der Bund mithilfe von Zahlen aus dem Kanton Zug, welche Auswirkungen Mobility Pricing hätte – in der Theorie. Denn bis die Mobilität in der Schweiz auch in der Praxis abhängig von Strecke und Verkehrsmittel bepreist wird, wird es auf jeden Fall noch Jahre dauern.