So stehen die Gewinnchancen in der Schweiz: Die Wahrscheinlichkeit den Jackpot zu knacken, liegt bei fast 1:140 Millionen. Im Schweizer Zahlenlotto ist die Chance auf einen Gewinn leicht höher bei 1:31 Millionen. Damit ist es immer noch wahrscheinlicher vom Blitz getroffen zu werden, als bei Euromillions abzusahnen. Dort liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:3 Millionen.
Was passiert, wenn jemand einen Jackpot knackt? Wenn über das Internet gespielt wird, ist der oder die Gewinnerin klar und Swisslos hat bereits eine Bankverbindung. Hat die Person ihren Schein an einer Verkaufsstelle bezogen, ist sie anonym. Swisslos weiss also nur, wo das Los gekauft wurde. Mit der Verkaufs-Quittung ist man der Inhaber des Gewinns. Entweder kann man selbst an den Hauptsitz von Swisslos nach Basel fahren oder man schickt die Quittung eingeschrieben per Post und behält eine Kopie.
Bei Swisslos wird der Beleg kontrolliert, ob er echt ist. Danach werden erste Fragen telefonisch abgeklärt. Die Person muss über 18 Jahre alt sein und einen gültigen Ausweis besitzen. Zusätzlich muss sie ein Formular zur wirtschaftlichen Berechtigung ausfüllen und unterschreiben. Damit wird beurkundet, dass der Inhaber der Quittung auch der Käufer des Scheins ist. Ausbezahlt wird der Gesamtbetrag nur auf das Konto des Schein-Inhabers. Will er das Geld unter Freunden oder Verwandten aufteilen, geht das erst hinterher.
Was war bisher der grösste Gewinn in der Schweiz? Letztes Jahr konnte ein Glückspilz 230.2 Millionen Franken einheimsen. «Zu einem Haupttreffer kommt es in der Schweiz im Schnitt alle zwei Jahre», sagt Willy Mesmer. Die Chance, in Grossbritannien zu gewinnen, sei wesentlich grösser als in der Schweiz, weil in unserem Land viel weniger Kombinationen gespielt werden als in anderen Ländern.
Wie viel von den 230 Millionen Euro bekommt man am Ende? Da Euromillions – wie der Name bereits verrät – in Euro gespielt werden, hängt der Endbetrag in der Schweiz vom Wechselkurs ab. Im Moment schwächelt der Euro, was sich für einen Gewinner oder eine Gewinnerin aus der Schweiz negativ auswirkt. Zusätzlich ist der Batzen abhängig davon, wo man wohnt und den Gewinn versteuert.
Die erste Million ist steuerfrei, danach zahlt man eine Verrechnungssteuer von 35 Prozent. Wohnt man in der Stadt Zürich, muss man laut Swisslos-Sprecher Willy Mesmer mit Abzügen von über 35 Prozent rechnen, in der steuergünstigen Schwyzer Gemeinde Wollerau dürften es dagegen einige Dutzend Millionen weniger sein. Kein Grund auf die Millionen zu verzichten, denn: Wer jetzt gewinnt, hat noch fast ein halbes Jahr Zeit, seinen Lebensmittelpunkt in eine steuergünstige Gemeinde zu verschieben, für die Steuerabrechnung zählt als Stichtag der 31. Dezember.
Bringt ein Millionengewinn Unglück? Diese Frage lässt sich nicht ernsthaft beantworten. In Erinnerung bleiben dagegen gescheiterte Lotto-Millionäre wie Werner Bruni. Swisslos-Mediensprecher Willy Mesmer schätzt, dass in der Regel etwa 80 Prozent der Gewinnerinnen und Gewinner gut mit ihrem Reichtum zurechtkämen. «Wir melden uns bei Leuten mit einem Grossgewinn von über 500'000 Franken nach fünf Jahren mit einem Fragebogen zu ihren Erfahrungen. 50 Prozent kommen zurück und bisher war kein einziger negativ.»