Die jurassische Regierung geht davon aus, dass der Kantonswechsel von Moutier per 1. Januar 2026 vollzogen werden kann. Mit dem klaren Verdikt der Bevölkerung werde nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Jurafrage sei damit gelöst.
Die jurassische Regierungspräsidentin Nathalie Barthoulot zeigte sich vor den Medien in Delsberg «erleichtert und erfreut über den unangreifbaren Entscheid der Stimmberechtigten von Moutier». 54.9 Prozent der Bevölkerung hätten sich für ein Zukunftsprojekt im Kanton Jura ausgesprochen.
Jede und Jeder hat seinen Platz im Kanton Jura.
Barthoulot versichert der Minderheit, die für einen Verbleib im Kanton Bern gestimmt hatte, dass ihre Zweifel und Befürchtungen ernst genommen würden. «Jede und Jeder hat seinen Platz im Kanton Jura».
Neue Ära
Der Gemeinderat der Stadt Moutier brachte seine Freude über den Kantonswechsel zum Ausdruck. «Wir sind glücklich über den Entscheid», sagte Stadtpräsident Marcel Winistörfer.
Er, der sich bei der ersten Abstimmung im Jahr 2017 noch den Vorwurf der Einmischung und einseitigen Parteinahme vorwerfen lassen musste, zeigte wenig Emotionen. Trotzdem sagte er: «Unter unseren Masken lächeln wir, auch wenn man das nicht sieht.»
Der Gemeinderat sei vor allem froh, dass sich die Spannungen zwischen den beiden Lagern nicht physisch entladen hätten. Dies würdigte Winistörfer als «Beweis der Reife». Der Stadtpräsident rief alle Einwohnerinnen und Einwohner auf, das Resultat ruhig und respektvoll zu akzeptieren.
Die bernische Kantonsregierung habe den Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis genommen, akzeptiere ihn aber, sagte Regierungspräsident Pierre-Alain Schnegg vor den Medien. Er nahm die jurassische Regierung in die Pflicht: «Sie haben nun eine Verantwortung gegenüber einer Minderheit», sagte Schnegg.
Dieser Tag geht aus gutem Grund in die Geschichte ein.
Nun sei Zeit für etwas Neues, um eine neue gemeinsame Zukunft zu bauen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der Moment sei gekommen, Lehren daraus zu ziehen – es würden sich neue Möglichkeiten eröffnen, sagte Schnegg. «Dieser Tag geht aus gutem Grund in die Geschichte ein.» Er freue sich aber, in die Normalität zurückzukehren.
Keller-Sutter: «Beispiel für gelebte Demokratie»
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Justizministerin Karin Keller-Sutter hat den demokratischen Prozess gewürdigt: Die Lösung der Jurafrage gehe als Beispiel für gelebte Demokratie in die Geschichte des Bundesstaates ein.
Das erklärte die Bundesrätin am Abend in einer Mitteilung. «Der heutige freie Entscheid der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ist der letzte Schritt, um die Jurafrage mit friedlichen Mitteln beizulegen.»
Noch nicht rechtskräftig
Die Landesregierung nehme das Resultat der Abstimmung zur Kenntnis, heisst es weiter. Rechtskräftig sei das Ergebnis noch nicht, es könne beim Regierungsstatthalteramt des Berner Juras angefochten werden.
Wenn das Ergebnis rechtskräftig werde, sei es an den Kantonen Bern und Jura, die praktischen Einzelheiten des Kantonswechsels in einem Konkordat auszuhandeln. Dieses müsse von den Stimmberechtigten beider Kantone genehmigt werden. Im Anschluss werde auch die Bundesversammlung dem Kantonswechsel zustimmen müssen.
Die Gespräche zu den Formalitäten des Kantonswechsels können laut der Berner Regierung beginnen, sobald das Abstimmungsergebnis rechtskräftig ist. Der Berner Staatsschreiber Christoph Auer wollte keine genauen Zahlen nennen. Es könne 2026 oder 2027 werden, bis Moutier dem Kanton Jura angehören werde.
Zuvor muss ein interkantonales Konkordat zum Transfer Moutiers von Bern zum Kanton Jura ausgearbeitet werden. Die Stimmberechtigten beider Kantone werden sich an der Urne dazu äussern können. Schliesslich muss sich auch die Bundesversammlung damit befassen.
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