- FDP-Präsidentin Petra Gössi tritt zurück. Sie will ihr Mandat spätestens Ende Jahr niederlegen. Das teilte Gössi am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.
- Sie wolle sich wieder vermehrt auf ihre berufliche Karriere konzentrieren, begründete sie ihren Entscheid. Sie habe diesen mit der Parteileitung besprochen. Als Nationalrätin werde sie weiterhin tätig sein.
- Gössi war in den vergangenen fünf Jahren Präsidentin der FDP.
FDP-Präsidentin Petra Gössi war nach dem Scheitern des Rahmenvertrags unter Druck geraten. Auch im Vorfeld der Abstimmung über das CO2-Gesetz und nach dessen Ablehnung am Sonntag hat es Kritik an der Parteipräsidentin gegeben.
In den letzten Jahren habe sie mit der Basis eine «liberale Umweltstrategie» erarbeiten dürfen, sagt Gössi in ihrer Videobotschaft auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Partei stehe kurz vor der Entscheidung bei der Enkelstrategie und erarbeite liberale Lösungen mit Blick auf die Europapolitik, die Sicherheit und die Arbeitsplatzsicherheit.
Gössi setzt auf ihre berufliche Karriere
«Jetzt habe ich aber auch noch persönliche Pläne», so die Juristin. Sie sei extrem stolz, in einem Land leben zu dürfen, in welchem es möglich sei, neben der politischen auch noch die berufliche Karriere weiterzuverfolgen. Während der vergangenen fünf Jahren sei es aber fast nicht mehr möglich gewesen, ihre berufliche Karriere weiterzuverfolgen. Dem wolle sie jetzt wieder mehr Gewicht geben.
«Im kommenden Januar stehen wir genau zwischen zwei Wahlen – den nationalen Wahlen 2019 und 2023», sagte Gössi. Genau zwischen zwei Wahlen, wichtige liberale Strategien in Erarbeitung und die Stärkung ihrer beruflichen Karriere – es sei jetzt der optimale Zeitpunkt. Es bleibe genügend Zeit, die Wahlen optimal vorzubereiten und frische Gesichter und Ideen zu präsentieren.
Zum vergangenen Abstimmungswochenende, an welchem Gössi wegen der Ablehnung des CO2-Gesetzes in Kritik geraten war, sagte die abtretende Präsidentin in der Videobotschaft: «Es hat vor allem eines gezeigt: Bei uns ist niemand gegen Umweltpolitik. Jetzt haben wir die Chance, die unterschiedlichen Strömungen unter neuer Führung zusammenzubringen.»
Die FDP bedauert den Entscheid Gössis sehr, wie sie in einer Mitteilung schreibt. So könne aber frühzeitig für die Wahlen 2023 eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident präsentiert werden. Die FDP werde in naher Zukunft eine Findungskommission für die Nachfolge einberufen.