Zum Inhalt springen
Audio
Ehe für alle: Erhält die Vorlage nun neuen Schub?
Aus HeuteMorgen vom 06.11.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 53 Sekunden.

Nach dem Ja der Kirche Neuer Schub für die «Ehe für alle»?

Das Ja der reformierten Kirche zur «Ehe für alle» gibt der Vorlage Auftrieb. Setzt der kirchliche Segen Politiker nun unter Druck?

Kathrin Bertschy ist hocherfreut über den Support der reformierten Kirche. Die GLP-Nationalrätin und Mutter der parlamentarischen Initiative «Ehe für alle» ist überzeugt: «Das hilft sicherlich auch, Ängste abzubauen, die nach wie vor vorhanden sind.»

Denn die «Ehe für alle» wolle nichts mehr und nichts weniger, als die Gleichstellung von homosexuellen Paaren. Zum Beispiel soll in Zukunft auch ein schwules oder lesbisches Paar Kinder adoptieren dürfen. In der Vorlage, welche das Parlament im Frühling berät, ist aber die Fortpflanzungsmedizin ausgeklammert.

Kathrin Bertschy im Parlament
Legende: Kathrin Bertschy sieht Rückenwind für ihre Vorlage. Keystone

Fortpflanzungsmedizin als Knackpunkt?

So bleibt es einem lesbischen Paar weiter verboten, mittels Samenspende Kinder zu kriegen – was Bertschy stört. «Für mich ist klar, dass es nur eine volle Ehe geben kann, die gleiche Rechte und gleiche Pflichten wie die heutige Ehe hat.» Eine «reduzierte» Ehe sei nicht möglich.

Sie ist überzeugt, dass die Mehrheit des Parlaments das auch so sieht und deshalb den Zugang zur Fortpflanzungsmedizin in die Vorlage einbaut.

CVP-Präsident Gerhard Pfister
Legende: CVP-Präsident Pfister will die «Ehe für alle», aber ohne Zugang zur Fortpflanzungsmedizin. Keystone

Das wiederum will die CVP nicht. Hierzu gebe es noch viele offene Fragen, sagt CVP-Präsident Gerhard Pfister und dämpft die Euphorie. Man solle sich überlegen, ob man «das Fuder nicht überlade», wenn man diesen Punkt auch noch in die Vorlage hineinnehme, so Pfister. «Die CVP bleibt beim Grundsatz: ‹Ehe für alle› ja, aber ohne Zugang zur Fortpflanzungsmedizin.»

SVP und EVP sind gegen die Vorlage

SVP und EVP sprechen sich grundsätzlich gegen die «Ehe für alle» aus. EVP-Präsidentin Marianne Streiff befürchtet, dass ein Ja zur «Ehe für alle» neue Begehren der Gay-Community auslösen werde: «Da kommt auch gleich die Forderung nach Leihmutterschaft – und das geht einfach alles viel zu weit.»

EVP-Präsidentin Marianne Streiff
Legende: Für Marianne Streiff von der EVP geht die «Ehe für alle» zu weit. Keystone

Diese Ängste seien unbegründet, entgegnet Kathrin Bertschy. Leihmutterschaft sei in der Schweiz für alle verboten – egal ob für hetero- oder homosexuelle Paare. Das habe nichts mit der Vorlage «Ehe für alle» zu tun.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel