Die neuen Drohungen waren am Donnerstagmorgen an den Schulen in Lenzburg und Bremgarten aufgetaucht, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte. An beiden Orten fanden sich demnach in den WC-Anlagen handgeschriebene Aufschriften. Die jeweiligen Schulleitungen schalteten sofort die Kantonspolizei Aargau ein.
Amokdrohung mit Datum
«Es stand einfach ‹Amokdrohung› und ein Datum», sagte Kapo-Sprecher Bernhard Graser gegenüber SRF. Das eine Datum sei ausserdem ein Sonntag gewesen. «Da hat einer nicht besonders viel studiert», so Graser.
Als Motiv hat er gesagt, dass er auf Tiktok entsprechende Inhalte gesehen habe, die er nachahmen wollte.
Neben den üblichen Sofortmassnahmen nahm die Kantonspolizei ihre Ermittlungen auf. Diese führten in Lenzburg bereits am Mittag zu einem 11-jährigen Schüler. Der Jugendliche gestand bei der Einvernahme auf dem Stützpunkt, die Drohung angebracht zu haben. «Als Motiv erwähnte er, dass er auf Tiktok entsprechende Inhalte gesehen habe, die er nachahmen wollte», so Graser.
Inspiriert durch Social Media und andere Medien
Amokinspiration durch Tiktok? Das sei nicht der erste solche Fall, sagt Bernhard Graser. «Ein Mädchen, das wir in einem anderen Fall ermitteln konnten, hatte ein ähnliches Motiv genannt.» Dazu die Berichterstattung in den Medien oder vielleicht auch die Vorstellung, sich mit einer solchen Drohung einen freien Tag zu verschaffen, sei für manche Jugendliche offenbar eine Motivation.
Der 11-jährige Schüler von Lenzburg muss sich vor der Jugendanwaltschaft verantworten. Hinweise darauf, dass er jemanden gefährdet hatte, gibt es aber keine. Im Fall an der Schule in Bremgarten dauerten die Ermittlungen am Donnerstagnachmittag gegen die unbekannte Täterschaft an. Auch hier deute alles auf einen «üblen Scherz» hin, sagt Bernhard Graser.
Zuerst Suhr, jetzt Lenzburg und Bremgarten
Wegen einer ähnlichen Amokdrohung in Suhr bei Aarau fiel am Donnerstag die Schule aus. Es handle sich bei der Drohung «sehr wahrscheinlich um einen schlechten Scherz», schrieb das Schulleitungsteam, welches die Kantonspolizei alarmierte.
Was kann man tun, damit sich solche Vorfälle nicht weiter häufen? Die Kantonspolizei appellierte nach den neusten Vorfällen an Eltern, ihre Kinder auf den ernsten Hintergrund und die schwerwiegenden Konsequenzen derartiger Drohungen aufmerksam zu machen.
Und seien diese Drohungen bloss als vermeintlicher Scherz gemeint, «so stehen schwerwiegende Straftaten im Raum, denen die Strafverfolgungsbehörden konsequent nachgehen», heisst es in einem Communiqué der Aargauer Kantonspolizei.