- Der Betrieb am Flughafen Genf läuft wieder weitgehend normal.
- Ein Streik des Personals hatte am Freitag zu vielen Flugausfällen und Verspätungen geführt.
- Am Abend hatten sich das Personal und die Flughafendirektion darauf geeinigt, dass das umstrittene neue Lohnsystem frühestens übernächstes Jahr eingeführt wird.
Die ersten Flüge heute seien nun pünktlich gestartet, sagte der Flughafensprecher Ignace Jeannerat der Nachrichtenagetur Keystone/SDA. Das sei wichtig, weil die morgendliche Welle von Starts den Rhythmus des Tages bestimme.
Heute werden am Flughafen Genf 53'000 Passagiere erwartet, am Sonntag 57'000. Das ist ein Passagieraufkommen, das in etwa dem von 2019 entspricht, also dem vor der Pandemie, so Jeannerat.
Am Freitag hatte der Streik eines Teils des Flughafenpersonals schwere Auswirkungen auf den Flugbetrieb gehabt. 160 der rund 400 geplanten Flüge wurden annulliert, was laut dem Sprecher einer Quote von rund 40 Prozent entspricht. Drei Flüge landeten nach Mitternacht, einer davon ausnahmsweise zwischen 0:30 und 2:00 Uhr.
Stein des Anstosses für den Streik war die am Donnerstag vom Verwaltungsrat gebilligte Lohnreform. Dieses leistungsorientierte Lohnmodell brachte einen Teil der Mitarbeiter des Flughafens auf, die einen öffentlich-rechtlichen Arbeitsvertrag haben.
Vermittlung von Staatsrätin zu Kompromiss
Die Verschlimmerung des Konflikts konnte schliesslich dank der Genfer Staatsrätin Nathalie Fontanet verhindert werden. Sie vermittelte zwischen den von der Gewerkschaft VPOD verteidigten Angestellten und der Direktion des Flughafens.
Der am späten Freitagabend gefundene Kompromiss gibt den Parteien bis Anfang 2025 Zeit, sich über die Modalitäten der Umsetzung der neuen Lohnpolitik zu einigen.