Während Greta Thunberg auf ihrer Tour durch Europa erstmals auf Papst Franziskus traf, tagten die Schweizer Bischöfe zu einer Konferenz in Freiburg. Wie der Papst sieht auch der Basler Bischof Felix Gmür Handlungsbedarf in der Klimapolitik: «Die Welt muss so bewahrt werden, wie sie von Gott geschaffen wurde.»
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz zeigt sich denn auch erfreut, dass Papst Franziskus Greta empfangen hat: «Für die Kirche und die Schweizer Bischöfe ist der Schutz des Klimas von hoher Priorität.» Deshalb ermuntert Gmür die Schweizer Bevölkerung zu einem konsequenteren Handeln: «Das Bewusstsein fürs Klima muss sich ändern. Wir sollten wieder mehr überlegen, was wir wirklich brauchen.» Gmür mahnt: «Nur so kann die Erde länger gesund bleiben.»
Die Unterstützung der katholischen Kirche kommt bei Caesar Anderegg, der die Klimastreiks in Zürich und Winterthur mitorganisiert hat, gut an. Von der Kirche einspannen lassen wolle man sich aber auf keinen Fall: «Wenn uns eine Institution unterstützt, heisst das nicht, dass wir sie auch unterstützen.»
Klimastreik-Mitorganisator freut sich
Dennoch hält Anderegg die Unterstützung vom Papst und den Schweizer Bischöfen für wichtig: «Die katholische Kirche hat hunderte Millionen Gläubige hinter sich. Wenn diese an der Klimadebatte teilnehmen, öffnet das Ohren und Geist für diese Thematik.»
Die Schweizer Bischöfe verneinen, die Klimastreiks zu eigenen Zwecken zu nutzen. Schon seit Jahren setze man sich mit zahlreichen Projekten für den Erhalt des Planeten ein. Die katholische Kirche habe sich bei Greta auch keineswegs aufgedrängt, wie Bischof Felix Gmür sagt: «Greta besucht den Papst und nicht umgekehrt. Er unterstützt eine junge Frau, die etwas verändern möchte, und das ist super.»
Papst Franziskus setzt mit dem Empfang der umjubelten Klima-Ikone ein klares Zeichen. Dass der Pontifex, wie von Greta Thunberg gefordert, bei den Klimastreiks mitmarschiert, bleibt aber trotz allem schwer vorstellbar.