- Das Atomkraftwerk Leibstadt – seit September wegen der Jahresrevision vom Netz – darf wieder angefahren werden.
- Die Revision hatte länger als geplant gedauert, weil Qualitätsmängel an Brennelementen festgestellt worden waren.
Nach Angaben des Eidgenössischen Nuklearinspektorat (Ensi) ergaben die Kontrollen keine Befunde, die dem Wiederanfahren und dem sicheren Betrieb im Wege stünden. Auf Volllast darf Leibstadt jedoch nicht ans Netz: Laut Ensi müssen die Leistung der Brennelemente und des Kerndurchflusses weiterhin begrenzt werden.
Diese verschärfte Massnahme wurde Anfang 2017 eingeführt, um «lokale Dryouts» zu vermeiden. Bei einem solchen Dryout wird die Hüllrohroberfläche nicht mehr mit einem Kühlmittelfilm benetzt, was zu einem starken Anstieg der Oberflächentemperatur führt. Dies bewirkt eine verstärkte Oxidation des Hüllrohrmaterials.
Bei der Revision wurden in Leibstadt 22 Brennelemente ersetzt, die «Qualitätssicherungsfehler» der Hüllrohre aufwiesen. Würden alle diese Brennstäbe im schlimmsten Fall gleichzeitig einen Hüllrohrschaden aufweisen, würde die Aktivität im Kühlwasser ansteigen.