- Vor der Polizeiwache in Schaffhausen haben sich am Samstagmorgen zwischen 400 und 500 Menschen zu einer Demonstration versammelt, wie SRF vor Ort berichtete.
- Sie folgten einem Aufruf in den sozialen Medien, ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe und die schlechte Polizeiarbeit zu setzen.
- Hintergrund der bewilligten Kundgebung war ein Bericht über einen Prügelangriff auf eine Frau in der Rundschau von SRF.
- Demnach sollen die Schaffhauser Polizei und die Staatsanwaltschaft nach dem Vorfall unprofessionell ermittelt haben.
Die Polizei sprach in einer Mitteilung von 500 Demonstrierenden, die sich von 10.45 Uhr bis 12 Uhr vor dem Gebäude der Schaffhauser Polizei eingefunden hätten. Rund 100 von ihnen seien danach noch während rund 30 Minuten durch die Altstadt gezogen. Die Kundgebung sei friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen, hiess es.
Die Demonstranten gaben den Schaffhauser Behörden nach ihrem Aufmarsch eine Petition ab und verlangten eine lückenlose Aufklärung des Prügelangriffs auf eine Frau durch eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) und eine unabhängige Meldestelle, «um polizeiliches Fehlverhalten erfassen zu können».
Beitrag der Rundschau als Auslöser
Die Kundgebung war Reaktion auf einen Beitrag der Rundschau von SRF. Dieser handelte von einer Frau, die im Jahr 2021 mutmasslich vergewaltigt und später in der Wohnung eines Anwalts brutal zusammen geschlagen worden war. Der Polizei wird in dem Bericht vorgeworfen, nicht angemessen reagiert zu haben. Die Schaffhauser Regierung hat die Kritik zurückgewiesen.
Der Beitrag habe sie «wütend und traurig» gemacht, schrieben die Demonstrierenden in der Petition «Überlebende statt Täterschaft schützen», die bis am Samstagmittag von knapp 7000 Personen unterzeichnet worden war.