- Die rechtsextreme Partei national orientierter Schweizer (Pnos) löst sich auf.
- Parteipräsident Florian Gerber hat die Parteimitglieder in einem Schreiben über den Entscheid informiert, wie am Mittwoch bekannt wurde.
Als Gründe für die Auflösung nannte Gerber wegen der Pandemie ausgebliebene grössere Zusammenkünfte, marode Parteistrukturen sowie ein schlechtes Image der Partei.
«Altes und Marodes gehört abgestreift»
Der Entscheid über die Auflösung der Parteistrukturen sei Anfang Jahr in der Parteileitung gefallen, sagte ein Parteisprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Zuletzt zählte die Pnos demnach rund Tausend registrierte Sympathisanten. Über das Ende der Pnos hatte am Mittwoch zuerst der «Blick» online berichtet.
Das Nachrichtenportal zitierte dabei aus dem Schreiben des Pnos-Präsidenten an die Parteimitglieder. Es datiert vom vergangenen Freitag. «Altes und Marodes gehört abgestreift», begründete Gerber darin den Schritt. Er rief die Pnos-Sympathisanten zur Unterstützung neuer Ideen auf. Ein «konkretes Projekt von nationaler Prägung» befinde sich bereits im Aufbau.
Im Jahr 2000 gegründet
Die Pnos wurde im Jahr 2000 gegründet. Zwischen 2005 und 2011 stellte sie ein Mitglied des Stadtparlaments von Langenthal BE. Von 2005 bis 2008 war zudem ein Pnos-Politiker Gemeinderat von Günsberg SO.
Die Pnos wurde im Jahr 2001 vom Bundesamt für Polizei als rechtsextreme Organisation eingestuft. Die Partei selbst nannte ihre politische Ausrichtung «eidgenössisch-sozialistisch».
Mehrfach fielen Parteimitglieder durch Straftaten auf. Im Mai letzten Jahres erliess die Basler Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Chef der dortigen Sektion einen Strafbefehl wegen antisemitischer Äusserungen. Sie verurteilte den Mann zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse.