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Nach sechs Monaten Vizekanzler Andrea Arcidiacono gibt Amt bereits wieder ab

  • Sechs Monate nach Amtsantritt wird Vizekanzler und Bundesratssprecher Andrea Arcidiacono die Bundeskanzlei Ende März bereits wieder verlassen.
  • Der Schritt erfolge auf eigenen Wunsch und vor allem aus privaten Gründen, hiess es vonseiten des Bundesrats.
  • Ursula Eggenberger, die bereits das Amt der Vizekanzlerin und Bundesratssprecherin nach dem Tod von André Simonazzi ad interim übernommen hatte, wird es ab dem 1. April bis zur Stellenbesetzung erneut tun.
  • Für die Nachfolge von Arcidiacono wird eine Findungskommission eingesetzt und die Stelle ab Februar 2025 öffentlich ausgeschrieben.

Arcidiacono habe die Bundespräsidentin und die weiteren Mitglieder des Bundesrats über seinen Entscheid informiert, sagte er. «Es war keine einfache Entscheidung.» Die Zeit als Bundesratssprecher habe er intensiv erlebt und tue dies weiterhin.

Mann mit Brille in Anzug vor rotem Hintergrund.
Legende: Vizekanzler und Bundesratssprecher Andrea Arcidiacono wird die Bundeskanzlei Ende März bereits wieder verlassen. Keystone/ Peter Schneider

«Es ist eine spannende Tätigkeit mit vielen Chancen und zugleich vielen Herausforderungen», so Arcidiacono. Bei seinen Überlegungen für einen Rücktritt hätten private Gründe den Ausschlag gegeben. Bis Ende März wolle er sein Amt «mit vollem Engagement» fortsetzen.

Bundesrat vom Rücktritt überrascht

Journalistenfragen zu seinem Rücktritt liess der Bundesratssprecher nicht zu. Er verwies zum Schluss auf die Mitteilung der Bundeskanzlei.

«Der Bundesrat dankt Andrea Arcidiacono für die bisher geleistete Arbeit und die Weiterführung der Arbeiten bis Ende März», hiess es darin. Angesprochen auf Arcidiaconos Rücktritt sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Rande einer Medienkonferenz, dass der Gesamtbundesrat und auch er selbst von der Rücktrittsankündigung überrascht worden sei. «Wenn jemand geht, bedauert man das.»

Arcidiacono, der 58-jährige Tessiner, war Ende September vom Bundesrat zum Vizekanzler und Bundesratssprecher ernannt worden. Arcidiaconos Abteilung Kommunikation und Strategie koordiniert die Kommunikation des Bundesrats gegenüber den Medien, der Öffentlichkeit, den Kantonen und dem Parlament. Zu ihr gehört die Kommunikationsunterstützung, welche die Bundesverwaltung in allen Belangen der Kommunikation berät.

Angetreten für Kontinuität

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Der HSG-Betriebswirtschafter, frühere Journalist, Kommunikationsverantwortliche und Direktor einer Kommunikationsagentur kenne das Bundeshaus, die Bundespolitik und die Aufgaben der Bundeshausmedien, sagte Bundeskanzler Viktor Rossi vor dem Stellenantritt Arcidiaconos. Er sei überzeugt, dass Arcidiacono für Kontinuität sorge.

Es sei für ihn eine grosse Ehre und Verantwortung, diese wichtige Funktion zu übernehmen, sagte Arcidiacono Ende September. «Gegenseitiges Vertrauen ist der Ausgangspunkt, um meine spannende und schwierige Aufgabe bestmöglich auszuführen.» In einer ersten Phase seiner Tätigkeit wolle er für Kontinuität sorgen, sagte er. In einer zweiten Phase wolle er analysieren, wo Stärken und Schwächen lägen, und prüfen, wo und was wie weiterentwickelt werden könne.

Arcidiacono trat seine Stelle am 1. Oktober 2024 an. Er löste Ursula Eggenberger ab, welche das Amt der Vizekanzlerin und Bundesratssprecherin nach dem überraschenden Tod von André Simonazzi ad interim übernommen hatte. Eggenberger, die Kommunikationsleiterin der Bundeskanzlei, wird ab dem 1. April bis zur Stellenbesetzung erneut interimistische Bundesratssprecherin sein.

Um eine langfristige Nachfolgelösung zu finden, setzt Bundeskanzler Rossi eine Findungskommission ein. Die Stelle wird im Februar 2025 öffentlich ausgeschrieben. Eggenberger will nach wie vor nicht Bundesratssprecherin und Vizekanzlerin werden.

SRF 4 News, 29.01.2025, 11 Uhr ; 

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