- Der Bundesrat hat das Vorgehen bei der Nachfolge des verstorbenen Vizekanzlers und Bundesratssprechers André Simonazzi festgelegt. Die Stelle soll zeitnah öffentlich ausgeschrieben werden.
- Bis die Nachfolgerin oder der Nachfolger das Amt antritt, wird es interimistisch von Ursula Eggenberger übernommen.
- Vor den Medien würdigten auch die Bundesräte Albert Rösti und Beat Jans den verstorbenen Vizekanzler.
Nach dem überraschenden Tod von Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi hat sich der Bundesrat an seiner Sitzung mit dessen Nachfolge beschäftigt. Vor den Medien in Bern verkündete Bundeskanzler Viktor Rossi den Entscheid.
«Der grosse Abwesende im Saal»
Rossi würdigte den Verstorbenen als «den grossen Abwesenden im Saal». Er sei noch immer tief betroffen vom Tod des Vizekanzlers. Dieser hinterlasse eine gewaltige Lücke, bei seiner Familie, aber auch beim Bundesrat und allen Stellen der Bundesverwaltung.
Simonazzi habe im Sinn der Institutionen und des Gremiums Bundesrat gearbeitet und die Zusammenarbeit gefestigt. In der Bundeskanzlei habe er klare Abläufe eingerichtet und er hinterlasse seiner Nachfolge solide Grundlagen.
Knappe Antworten habe Simonazzi Medienschaffenden nie aus Geringschätzung gegeben, fuhr Rossi fort. Vielmehr habe der Verstorbene aus Pflichtgefühl so gehandelt und dem Bundesrat damit unvoreingenommene Entscheidungen ermöglichen wollen. Da sei manchmal eben auch Schweigen angezeigt gewesen.
Bundesräte würdigen Simonazzi
Die Bundesräte Albert Rösti und Beat Jans traten am Nachmittag mit Sachgeschäften vor die Medien. Auch sie sprachen der Familie ihr Beileid aus und würdigten Simonazzi für seine jahrelange Arbeit im Dienste des Bundes:
Simonazzi war im November 2008 zum Vizekanzler und Bundesratssprecher ernannt worden. Ab dem 1. Januar 2009 nahm er auch an den Sitzungen der Regierung teil, führte Protokoll und nahm die Kommunikation wahr.
Ursula Eggenberger übernimmt interimistisch
Die Stelle wird von der Bundeskanzlei zeitnah öffentlich ausgeschrieben. Die neue Vizekanzlerin oder der neue Vizekanzler wird die Stelle voraussichtlich im Verlauf des zweiten Halbjahres 2024 antreten.
Der Bundesrat hat im Sinne einer Übergangsregelung Ursula Eggenberger als Vizekanzlerin und Bundesratssprecherin ad interim gewählt. Die Landesregierung bezeichnet diese als «ausgewiesene Kommunikationsspezialistin». Eggenberger führt seit 2011 die Sektion Kommunikation der Bundeskanzlei und war somit die engste Mitarbeiterin von Bundesratssprecher Simonazzi.
Sie wird seine Stelle interimistisch übernehmen und wieder in ihre bisherige Funktion zurückkehren, sobald der Nachfolger oder die Nachfolgerin von André Simonazzi im Amt ist. Eggenberger kandidiere auf eigenen Wunsch nicht für dessen Nachfolge, erklärte Bundeskanzler Rossi. Sie bedankte sich an der Medienkonferenz für das in sie gesetzte Vertrauen und drückte der Familie des Verstorbenen ihr Beileid aus.