Das ändert sich: Ab 2024 kommt das Nachfolgeprodukt der «Tageskarte Gemeinde» auf den Markt – die neue «Spartageskarte Gemeinde». Das gab die Organisation Alliance Swiss Pass zusammen mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) und dem Schweizerischem Städteverband (SSV) bekannt. Das neue Angebot orientiert sich an der bekannten Spartageskarte und ist in zwei Preisstufen für die 1. und 2. Klasse, mit oder ohne Halbtax, verfügbar. Neu wird die Karte als personalisiertes Mobile- oder Papierticket ausgegeben. Damit erhalten auch nicht-digital-affine Kundinnen und Kunden Zugang zum neuen Angebot.
Vorteile für die Fahrgäste: Kundinnen und Kunden können weiterhin eine verbilligte Tageskarte am Gemeindeschalter beziehen, welche auf dem gesamten ÖV-Netz gültig ist. Zudem können die Karten bei jeder beliebigen Gemeinde bezogen werden – der Wohnort spielt keine Rolle mehr. Helmut Eichhorn, Geschäftsführer von Alliance Swiss Pass, spricht gegenüber SRF von einer Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Ausgegeben wird die Karte zudem als personalisiertes Mobile- oder Papierticket. So gebe es keine unpersönlichen Gemeindekarten mehr, wodurch der Missbrauch künftig besser bekämpft werden könne, so Eichhorn. «Das Weiterreichen einer gekauften Karte ist künftig nicht mehr möglich.» Wer aber beispielsweise Spartageskarten für sich und die Fussballmannschaft kaufen möchte, kann diese für alle Mitreisenden personalisiert kaufen – eine Obergrenze gebe es nicht, sagt Alliance-Swiss-Pass-Sprecher Thomas Ammann auf Anfrage.
Die neuen Preisstufen: Die Preise der Tageskarten werden schweizweit einheitlich sein, wie Eichhorn sagt. Denn bisher setzen die Gemeinden und Städte die Preise individuell fest. Das heisst: Je früher man bucht, desto günstiger soll der Preis sein.
Wer ab 2024 bis maximal zehn Tage vor dem Reisetag eine Spartageskarte bucht, soll dafür mit einem 2.-Klasse-Halbtax 39 Franken bezahlen. Wenn dieses Kontingent ausgeschöpft ist, soll die Gemeinde-Tageskarte 59 Franken kosten.
Kein geschäftliches Risiko für Gemeinden: Auch für die Städte und Gemeinden gibt es Vorteile mit dem neuen System. So müssen diese nicht mehr im Vorfeld Kontingente an Spartickets beziehen, auf welchen sie unter Umständen sitzenbleiben, sagt Claudia Kratochvil-Hametner, stellvertretende Direktorin des SGV. «Das geschäftliche Risiko fällt weg. Die Gemeinden erhalten eine Verkaufsprovision und es wird nur verrechnet, was verkauft wurde», sagt sie gegenüber SRF.
Wichtiger Kanal für Gemeinden: Laut Eichhorn hat die ÖV-Branche durch das neue System einen wichtigen Kanal über die Gemeinden. «Es war den Gemeinden extrem wichtig, dass wir etwas anbieten können, um den ÖV zu fördern.» Zudem werde der Anreiz erhöht, sich ein Halbtaxabo zuzulegen: Denn bisher kostete eine Gemeindekarte zwischen 40 und 45 Franken – ein Halbtax war nicht nötig. Neu profitieren nur Fahrgäste mit Halbtax von der günstigsten Sparkarte für 39 Franken.
Täglich 3000 bis 3500 Spartageskarten: Laut Ammann wird sich das künftige Angebot der Spartageskarten quantitativ am heutigen orientieren. Aktuell werden täglich zwischen 3000 und 3500 Tageskarten schweizweit angeboten. Falls die Nachfrage ab 2024 stark steigen sollte, werde das Angebot an Karten erhöht, so Ammann.