Er stehe als Bundesratskandidat nicht zur Verfügung, gab der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser um Mitternacht per Tweet bekannt. Seine Begründung: «Ich denke, es steht dem Freisinn gut an, eine Frau zu portieren. Mit Karin Keller-Sutter haben wir eine sehr fähige Frau.»
Am Freitagmorgen kurz vor 10 Uhr folgt dann per E-Mail die Verzichtserklärung des Bündner FDP-Ständerats Martin Schmid. Auch er begründet seine Absage mit der Kandidatur Keller-Sutters.
Ich will der Parteimeinung auf keinen Fall vor der Sonne stehen.
Bei Bundesratswahlen sei der Ausgang vielfach offen, erklärt Schmid. Er wolle auf jeden Fall vermeiden, dass jemand gewählt wird, der der Parteimeinung vor der Sonne steht: «Es ist klar spürbar, dass die FDP jetzt eine freisinnige Frau haben möchte, und ich kann das auch gut nachvollziehen.»
Mehrere Kandidaturen weiterhin möglich
Damit ist die Auswahl an möglichen Bundesratskandidaturen bei der FDP erheblich geschrumpft. Der Generalsekretär der Partei, Samuel Lanz, hält auf Anfrage fest, er gehe weiterhin von mehreren Kandidaturen aus. Ob der Bundesversammlung am Schluss ein Zweier- oder doch nur ein Einerticket vorgeschlagen werde, müsse aber die Bundeshausfraktion am 16. November entscheiden.
Wicki überlegt – Portmann als «Winkelried» bereit
Immer noch am Überlegen ist der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki. Er werde seinen Entscheid Mitte nächster Woche fällen, sagt er. Der Zürcher Nationalrat Hans-Peter Portmann ist bereit, sich «als Winkelried» zur Verfügung zu stellen, falls sich die Partei für eine Zweierkandidatur entscheiden wolle.
Amsler weiterhin interessiert
Nach wie vor Interesse zeigt der Schaffhauser Regierungspräsident Christian Amsler. Am nächsten Donnerstagabend werde seine Kantonalpartei die Bundesratsvakanz thematisieren, schreibt er auf seiner Webseite
Regine Sauter hat noch nicht entschieden
Und die FDP-Frauen? Als einzige mögliche Gegenkandidatin zu Karin Keller-Sutter verbleibt die Zürcher Nationalrätin Regine Sauter, Direktorin der Zürcher Handelskammer. Die FDP der Stadt Zürich hat sie heute Morgen per Communiqué schon mal als Bundesrätin empfohlen. Doch das müsse gar nichts heissen, betont Sauter auf Anfrage. Sie werde ihren Entscheid Anfang nächster Woche bekanntgeben.