- Alle drei SP-Kandidatinnen für die Nachfolge von Bundesrätin Sommaruga bleiben nach einer ausserordentlichen Sitzung des SP-Parteirates «im Rennen».
- Ein Dreierticket lehnte das Gremium aber ab.
- Wer definitiv auf das Wahlticket kommt, entscheidet die SP-Fraktion am Samstag.
Nach der Anhörung von Evi Allemann, Elisabeth Baume-Schneider und Eva Herzog hielten die Delegierten des Parteirates in ihrer Empfehlung zuhanden der SP-Bundeshausfraktion fest, alle drei Kandidatinnen seien ausgezeichnet qualifiziert, um auf dem Zweierticket zu stehen, wie die Partei mitteilte.
Der Parteirat lehnte es mit 45 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung ab, der Fraktion zu empfehlen, der Bundesversammlung ein Dreierticket zu präsentieren. Der Verzicht auf die Namensempfehlung kam mit 28 zu 22 Stimmen zustande.
Der SP-Parteirat fungiert sowohl als Vertretung der Kantonalparteien als auch als Vertretung der Organe und weiterer Gruppen innerhalb der Partei. Er ersetzt seit Januar 2022 die bisherige Geschäftsleitung und die Delegiertenversammlung. Die dreiköpfige Leitung bilden Alizée Rey (SP Freiburg), Miriam Locher (SP Baselland) und Carlo Lepori (SP Tessin).
Definitiver Entscheid am Samstag
Da der Parteirat das Vorschlagsrecht nicht ausgereizt hat, liegt nun die gesamte Entscheidungslast bei der SP-Bundeshausfraktion. Diese trifft sich am frühen Samstagnachmittag, um das Wahlticket definitiv festzulegen.
Die Mehrheit der SP-Fraktion wünschte sich vor Wochenfrist für die Ersatzwahlen vom 7. Dezember zuhanden der Vereinigten Bundesversammlung ein weibliches Zweierticket. Der ebenfalls interessierte Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch fiel bereits damals ausser Rang und Traktanden.