- Albert Rösti bewirbt sich offiziell für den Bundesratssitz von Ueli Maurer.
- Vor den Medien erklärte Rösti am Montag, dass der Druck in den letzten Tagen relativ gross geworden sei, er aber Zeit gebraucht habe für diese Entscheidung.
- Er traue sich das Amt zu und stelle sich mit grossem Respekt vor der Aufgabe für eine Bundesratskandidatur zur Verfügung.
Der Druck, eine Antwort zu geben, sei in den vergangenen Tagen relativ gross geworden, sagte Rösti. «Wenn man vor der Entscheidung steht, soll man kandidieren oder nicht, dann braucht es Zeit», sagte Rösti vor den Medien. Er habe sich zuerst fragen müssen, ob er unter anderem das Bundesratsamt wolle, seine Familie dahinterstehe, die Kandidatur im Interesse der Partei sei und das Amt gegenüber seinen aktuellen Verpflichtungen auch verantwortbar sei. «Heute kann ich all diese Fragen mit einem Ja beantworten», so Rösti.
Mit grossem Respekt vor der Aufgabe stelle ich mich für eine Bundesratskandidatur gerne zur Verfügung.
Politik sei für ihn eine Leidenschaft, nicht bloss eine Beschäftigung. Er würde sich freuen, der Schweiz und der Bevölkerung dienen zu dürfen. «Mit grossem Respekt vor der Aufgabe, stelle ich mich für eine Bundesratskandidatur gerne zur Verfügung.» Grösste Herausforderungen sehe er in der Energiekrise, die Klärung der Beziehung mit der EU sowie der Stärkung der Armee. «Ich traue mir das zu und kandidiere deshalb als Bundesrat», sagt Rösti zum Schluss.
Diese Politiker und Politikerinnen könnten Maurers Nachfolge antreten
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Bild 1 von 15Legende: Wer folgt auf Bundesrat Ueli Maurer? Bis Ende Woche können die Kantonalparteien ihre Kandidierenden für die Nachfolge von Maurer melden. Danach gibt es eine Auswahl innerhalb der SVP Schweiz. Am 7. Dezember 2022 findet dann die Ersatzwahl statt. Keystone/Peter Klaunzer
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Bild 2 von 15Legende: Kronfavorit: Albert Rösti Der Berner Nationalrat und frühere Präsident der SVP Schweiz will Bundesrat werden und hat seine Kandidatur vor den Medien bekannt gegeben. Der 55-Jährige ist promovierter Agronom und seit 2011 Nationalrat. Keystone / ENNIO LEANZA
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Bild 3 von 15Legende: Kandidatin: Michèle Blöchliger Die knapp 55-jährige Finanzdirektorin des Kantons Nidwalden hat ihre Kandidatur bekannt gegeben. Die SVP-Politikerin ist die zweite Kandidatin aus der Zentralschweiz und wäre das erste Nidwaldner Bundesratsmitglied. Zudem ist sie die erste Frau, welche ins Rennen steigt. Blöchliger ist Anwältin und war in Kanzleien und für Grossbanken tätig. Keystone/Archiv/URS FLUEELER
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Bild 4 von 15Legende: Kandidat: Werner Salzmann Der Berner SVP-Ständerat will Bundesrat werden. Er hat seine Kandidatur auf Nau.ch bekannt gegeben. Er habe das Anforderungsprofil studiert und sei zum Schluss gekommen, dass er es erfülle. Der 59-jährige Steuerchefexperte der Steuerverwaltung des Kantons Bern ist seit 2019 Ständerat, zuvor war er während einer Legislatur Nationalrat. Keystone
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Bild 5 von 15Legende: Kandidat: Heinz Tännler Der Zuger SVP-Finanzdirektor Heinz Tännler hat in der «Schweiz am Wochenende» bekannt gegeben, für den Bundesratssitz kandidieren zu wollen. Keystone/Urs Flueeler
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Bild 6 von 15Legende: Kandidat: Hans-Ueli Vogt Hans-Ueli Vogt hat die SVP von 2015 bis 2021 bereits im Nationalrat vertreten, bevor er zurückgetreten ist. Nun will er Nachfolger von Ueli Maurer werden. Der 52-Jährige ist Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht. Keystone/Peter Klaunzer
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Bild 7 von 15Legende: Verzicht: Thomas Aeschi Der SVP-Fraktionspräsident vertritt den Kanton Zug seit 2011 im Nationalrat. Aeschi gehört zu den sogenannten Hardlinern. Er kandidierte bereits 2015 für den Bundesrat, die vereinigte Bundesversammlung sprach sich damals aber für Guy Parmelin aus. Nun startet er keinen neuen Versuch. Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE
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Bild 8 von 15Legende: Verzicht: Natalie Rickli Die Zürcher Gesundheitsdirektorin hätte die erste von der Partei anerkannte SVP-Frau in der Landesregierung werden können. Doch Rickli verzichtet auf eine Kandidatur. Die Bevölkerung solle sich weiterhin auf ein hervorragendes Gesundheitswesen verlassen können, twitterte die Vorsteherin der Zürcher Gesundheitsdirektion. Keystone / Ennio Leanza
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Bild 9 von 15Legende: Verzicht: Magdalena Martullo-Blocher Die Unternehmerin und Nationalrätin (Kanton Graubünden) ist keine Frau der leisen Töne und könnte ihren Vater im Bundesrat beerben. Allerdings: Magdalena Martullo-Blocher hat bereits mitgeteilt, dass sie sich als Nachfolgerin nicht zur Verfügung stellen werde. Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE
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Bild 10 von 15Legende: Verzicht: Esther Friedli Die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli zählte zu den Favoritinnen für das Amt, entschied sich aber gegen eine Kandidatur. Sie will nun den freiwerden Sitz von SP-Mann Paul Rechsteiner im Ständerat erobern. Die 45-jährige Esther Friedli sitzt seit 2019 im Nationalrat und ist Partnerin vom ehemaligen SVP-Präsidenten Toni Brunner. Keystone / PETER KLAUNZER
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Bild 11 von 15Legende: Verzicht: Thomas Matter Der 56-jährige Zürcher SVP-Nationalrat verzichtet auf eine Bundesratskandidatur. Er hatte zwar Gespräche mit der Kantonalpartei geführt. Schliesslich begründete er seine Absage in der «NZZ» aber mit seiner Tätigkeit als Bankier und Familienunternehmer. Es sei für ihn «nicht so wichtig», dass der Nachfolger von Maurer ebenfalls aus Zürich komme. Keystone
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Bild 12 von 15Legende: Verzicht: Toni Brunner Die SVP würde ihn gerne als Bundesrat sehen. Seit Toni Brunner Ende 2018 seine politische Laufbahn beendet hat, ist es eher still geworden um den langjährigen SVP-Präsidenten (2008-2016). Die Toggenburger Frohnatur hat gegenüber der «NZZ am Sonntag» eine Kandidatur definitiv ausgeschlossen. Keystone / STEFFEN SCHMIDT
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Bild 13 von 15Legende: Verzicht: Gregor Rutz Der erfahrene Zürcher Nationalrat und frühere Generalsekretär der SVP ist öffentlich weniger präsent als hinter den Kulissen. Gregor Rutz politisiert klar auf Parteilinie. Mittlerweile hat er seinen Verzicht auf eine Kandidatur bekannt gegeben. Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE
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Bild 14 von 15Legende: Verzicht: Diana Gutjahr Die Thurgauer SVP-Nationalrätin und Unternehmerin Diana Gutjahr steht momentan nicht für das Bundesratsamt zur Verfügung. Neue Möglichkeiten müssten immer mit der aktuellen Lebensphase vereinbar sein, sagte die 38-Jährige der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Als 'Frisch-Mami würde dies in meinen aktuellen Lebensabschnitt nicht passen.» Keystone/Alessandro della Valle
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Bild 15 von 15Legende: Verzicht: Monika Rüegger Die Obwaldner SVP-Nationalrätin will nicht Nachfolgerin von Bundesrat Ueli Maurer werden, wie sie am 13. Oktober via Twitter mitteilte. Sie möchte weiterhin die Interessen Obwaldens «mit klar bürgerlicher Politik» in Bern vertreten und nebst der Arbeit im Parlament Zeit für ihre Familie haben. Keystone/PETER SCHNEIDER
Rösti ist der zweite Kandidat, der offiziell Nachfolger von Ueli Maurer werden will. Der Berner SVP-Ständerat Werner Salzmann hat sein Interesse Ende vergangener Woche bekannt gegeben. Seinen Kontrahenten bezeichnete Rösti als «hoch qualifizierten Mitbewerber». Sie seien gute Kollegen und seit langem gemeinsam unterwegs, das sei «ein sportlicher Wettbewerb», sagte Rösti. Schlussendlich werde der Vorstand entscheiden, wen er ins Rennen schicken wolle.
Nomination basierend auf Röstis beruflicher Karriere
Die SVP Wahlkreisverbände Thun und Berner Oberland haben Rösti als Kandidaten für die Bundesratswahl zuhanden der Kantonalpartei nominiert, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Er bringe alle Voraussetzungen mit, um im Bundesrat «einen Beitrag an die Bewältigung der zukünftigen grossen Herausforderungen der Schweiz zu leisten», heisst es weiter. Sie würden Rösti als «integre, führungsstarke und politische zuverlässige Persönlichkeit» kennen.
Die Nomination basiere unter anderem auf der «fundierten Aus- und Weiterbildung» Röstis. Der 55-Jährige ist promovierter Agronom und Berater. Ausserdem habe er Erfahrung in Führungspositionen und er habe sich seit seiner Wahl in den Nationalrat vor elf Jahren breit gefächerte politische Erfahrung aneignen können. Rösti machte sich dort einen Namen als Energie- und Gesundheitspolitiker.