Wer helle Haut hat, kennt das Problem: An sonnigen Tagen fangen sich diese Personen schneller einen Sonnenbrand ein als andere. Daher ist bei Hellhäutigen auch das Hautkrebsrisiko erhöht.
Forschende am Universitätsspital Basel haben nun einen Mechanismus entdeckt, wie sie die Hauttönung verändern können. Elisabeth Roider, Oberärztin am Universitätsspital: «In Versuchen konnten wir Hauttypen von Menschen mit sehr heller Haut, blondem Haar und blauen Augen in extrem dunkle Hauttypen verwandeln.»
Wir konnten Hauttypen von sehr hellen Menschen in sehr dunkle Hauttypen verändern.“
Verantwortlich dafür ist ein Enzyminhibitor, der für die Produktion von Melanin verantwortlich ist. «Je nachdem, wie viel Melanin diese Person hat, wurde ihre Haut heller oder dunkler,» sagt Roider weiter. Den Forschenden am Unispital Basel ist es in Zusammenarbeit mit Kollegen der Harvard Universität gelungen, die Melaninproduktion via zuständigen Enzyminhibitor anzukurbeln oder zu drosseln.
Enzyminhibitor als Sonnenschutz
Roider sieht einen weiten Einsatz der neuen Methode. So könnten dereinst Leute mit postinflammatorischer Pigmentstörung oder weissen Flecken auf der Haut (Vitiligo) behandelt werden. Vorstellbar sei auch, die Haut heller Menschen während der Sommerzeit dunkler zu machen, damit sie besser vor der schädlichen UV-Strahlung geschützt sind.
Offene Fragen gibt es allerdings noch. In Versuchen hat man festgestellt, dass die Wirkung nach etwa zwei bis drei Wochen nachgibt, die Haut also wieder heller wird. Da stelle sich die Frage nach der Effizienz der Therapie, sagt Roider. Offen ist auch, ob die behandelten Patientinnen und Patienten eine allergische Reaktion auf den erhöhten Melaninspiegel entwickeln. Das sind alles Fragen, welche die Forschung klären muss.