Das neue Hauptgebäude des Inselspitals ist ein Bau der Superlative: Das 63 Meter hohe Hochhaus verfügt auf 18 Etagen über insgesamt 3254 Räume. Darunter sind neben den Pflegezimmern diverse Operationssäle.
Das Personal und die Patientinnen und Patienten können sich auf Rolltreppen und mit 18 Liften befördern lassen. Neun Jahre dauerten die Planung und der Bau des 670 Millionen Franken teuren Anna-Seiler-Hauses.
Man sieht sogar Eiger, Mönch und Jungfrau.
Die Zimmer für die Patientinnen befinden sich in den obersten sieben Stockwerken. Viele bieten Aussicht auf den Jura oder die Berner Alpen. «Man sieht sogar Eiger, Mönch und Jungfrau», sagt Gesamtprojektleiter Bruno Jung.
Personal und Patientinnen können sich auf Terrassen erholen
Die total 532 Betten befinden sich zu 90 Prozent in Zweierzimmern, jedes zehnte ist ein Einzelzimmer. Die Zimmer haben keine Balkone. Dafür gibt es auf den Stockwerken Terrassen, wo Pflegefachleute und Patientinnen und Patienten frische Luft schnappen können.
Trotzdem haben die Planerinnen und Planer die Spitalwelt nicht neu erfunden. «Wir wollen kein Hotel sein. Die Leute sind da, um gesund zu werden», so Jung.
Kürzere Wege sollen für mehr Effizienz sorgen
Ein Kernelement des neuen Bettenhochhauses sind die kürzeren Wege zwischen den Abteilungen und Operationssälen. Die «Intermediate Care (IMC)» ist gleich neben dem OP-Bereich platziert. Dorthin kommen Leute, die zwar viel Pflege benötigen.
Aber nicht so viel wie auf der Intensivstation. «Wir haben nicht nur ein neues Gebäude, sondern auch vier oberirdische Passerellen zu anderen Gebäuden wie dem Kinderspital gebaut», sagt Gesamtprojektleiter Jung weiter.
Die verschiedenen Spitalbereiche besser zu vernetzen, dies hat auch ökonomische Gründe. Es brauche weniger Pflegende oder Ärztinnen pro Patient. «Durch die verbesserte Effizienz können wir mehr Patienten mit gleich viel Personal betreuen», sagt Uwe Jocham, Direktor des Inselspitals. Mit dem neuen Gebäude sei das Inselspital für die Zukunft gerüstet.
Durch die bessere Effizienz im neuen Gebäude können wir mehr Patientinnen mit weniger Personal betreuen.
Denn die 3254 Räume sind alle gleich gebaut und können einfach umgenutzt werden. «Wenn sich die Bedürfnisse verändern, dann kann man im bestehenden Gebäude Anpassungen ohne grosse Eingriffe vornehmen», so Jocham.
Patientinnen und Patienten müssen sich noch gedulden, bis sie die neuen Zimmer beziehen können. Die grosse «Züglete» steigt am 16. und 17. September, dann wechseln das Personal und die Kranken vom alten, aus den 1970er-Jahren stammenden Bettenhochhaus ins neue Gebäude.