In Genf kam es am Mittwoch erneut zu einer Hausdurchsuchung. Dieses Mal am Genfer Flughafen. Dort tauchte die Staatsanwaltschaft auf und führte den Sicherheitschef des Flughafens in Handschellen ab. Der Verdacht lautet auf Korruption.
Seit Februar ermittelte die Genfer Staatsanwaltschaft, gestern schlug sie zu und durchsuchte mehrere Büros am Flughafen. Der Sicherheitschef steht im Visier der Ermittler. Er steht im Verdacht der Bestechlichkeit und der ungetreuen Amtsführung. Die Untersuchung dreht sich um die Vergabe von Aufträgen an eine private Sicherheitsfirma. Deren Chef wurde gestern ebenfalls festgenommen.
Flughafen Genf kommentiert Vorwürfe nicht
Gemäss der Zeitung «Le Temps» flossen während fünf Jahren Schmiergelder. Dem Flughafen Genf droht aber noch weiteres Ungemach: Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch zu anderen Auftragsvergaben. Dabei geht es ebenfalls um Sicherheitsfirmen und diese waren ebenso umstritten.
Dort richtet sich das Verfahren noch gegen unbekannt. Der Flughafen kommentierte die Vorwürfe nicht und teilte mit, dass man mit den Strafverfolgungsbehörden vollständig zusammenarbeite.
Um den Genfer Flughafen hatte es bereits im vergangenen Jahr in der Affäre um Staatsrat Pierre Maudet Vorwürfe gegeben, damals betrafen sie die Bodenabfertigung. Zwischen der gestrigen Hausdurchsuchung und der Affäre Maudet gibt es gemäss ersten Erkenntnissen aber keine Verbindung.
Dennoch: Der Flughafen Genf steht erneut im Fokus. Die Gewerkschaft VPOD, die einen Teil des Flughafenpersonals vertritt, verlangt bereits, dass Aufträge an Sicherheitsfirmen widerrufen werden und dass die Führungsentscheide, die Käufe und Investitionen des Flughafens bis ins Detail untersucht werden.