Von nun bis zum 22. Januar 2021 gilt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unter anderem: Einkaufsläden, Freizeit- und Sportanlagen müssen von 19 bis 6 Uhr und an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Auch Gastrobetriebe sind von 19 bis 6 Uhr zu, dürfen aber an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein.
Diese neuen Massnahmen kommen in der SRF-Community nicht nur gut an. In einer nicht-repräsentativen Umfrage finden zwar 34 Prozent der Teilnehmenden, dass die beschlossenen Massnahmen zu weit gehen. Ganz anders sehen es allerdings 44 Prozent: Ihnen gehen die Massnahmen zu wenig weit. Rund 12'800 Stimmen wurden abgegeben.
Wo bleibt die Logik?
Für SRF-User Christoph Stadler ist das Agieren des Bundesrats unverständlich: «Wenn die Feuerwehr einen Hausbrand löschen will, dann tut sie das mit voller Energie bis das Feuer gelöscht ist. Feuerwehr à la Bundesrat: Sobald sich das Feuer abgeschwächt hat, schickt er die Feuerwehr nach Hause.»
Ähnlich sieht es Patrizia Hug: «Was ich absolut nicht nachvollziehen kann, wieso sollten wir als Grossfamilie nur noch 4 Leute treffen zu Hause, während sich in den Skigebieten Leute versammeln und ihren Urlaub geniessen?»
Äxgüsi, chunnt da no einä drus???????
Wirtschaft versus Wissenschaft
Ein SRF-Facebook-User sieht das Problem eindeutig beim Mitspracherecht der Wirtschaft. Die Regierung habe versagt und das Credo laute offenbar, die Wirtschaft sei wichtiger als Menschenleben. Auf die Wissenschaft zu hören wäre besser gewesen, schliesslich handle es sich hier um eine Pandemie.
Facebook-User Daniel Egli bezeichnet die neuen Massnahmen sogar als Schande für die Schweiz: «Diese Massnahmen zeigen wieder mal, wie die Prioritäten gesetzt werden: Wirtschaft vor Menschenleben.» Ganz zufrieden mit den neuen Massnahmen ist dafür SRF-Userin Jeannette Menet: «Ich möchte nicht in der Haut unserer Bundesräte stecken. Warum können wir nicht einfach mal die Pobacken zusammen kneifen und auf vieles verzichten?»
Verschiebung der Problematik
Für grosse Diskussionen sorgen besonders die angepassten Öffnungszeiten. Die kürzeren Öffnungszeiten werden zu Problemen führen bei berufstätigen Menschen. Dimitri Stathis, SRF-User, sieht mit den neuen Massnahmen vor allem eine Verdichtung der Menschenmengen: «Durch die Verkürzung der Öffnungszeiten werden die Menschenmengen viel stärker komprimiert. Meiner Meinung nach ist dies kontraproduktiv.»
Ganz anders sieht dies Simon Mathys: «Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, dass sich viele darüber echauffieren, dass sie nur bis 19.00 Uhr einkaufen können. Mir reicht das unabhängig von Corona aus, obwohl ich zu 100 Prozent von Montag bis Freitag arbeite.»
Die Gastronomie hat ein funktionierendes Schutzkonzept installiert. Weshalb ist die Pizza nach 19 Uhr weniger sicher als jene um 12.30 Uhr? Diese Massnahme entbehrt jeder Logik!
Eine schweizweite Regelung?
Beatrice Fiechter ist zufrieden, dass der Bundesrat ein Machtwort gesprochen hat und es nun schweizweit einheitliche Regeln gibt: «Ich danke dem Bundesrat, dass es nun wieder einheitlichere Regeln gibt - das war dringend nötig!»
Nur, wirklich einheitlich sind die neuen Regeln noch immer nicht. Die neuen Massnahmen des Bundesrates sind Mindestanforderungen an die Kantone. Die Kantone können immer noch eigene Massnahmen erlassen, die weitergehen als diejenigen des Bundes. Dies macht für Olaf Schulenburg keinen Sinn: «Es muss endlich Schluss sein mit diesem absurden Föderalismus.»