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Neue Rheinbrücke geplant Die Schweiz und Frankreich rücken bei Basel näher zusammen

Zwischen Basel und Huningue soll eine Brücke gebaut werden – die erste Rheinbrücke zwischen der Schweiz und Frankreich.

Neu sind die Pläne nicht, doch nun werden sie konkret: Die Stadt Basel und die Gemeinde Huningue in Frankreich sollen in den nächsten Jahren über eine neue Rheinbrücke verbunden werden. Geplant ist die Brücke auf Höhe der Wiesemündung im Basler Stadtteil Kleinhüningen.

Am Donnerstag machten führende Politiker aus den drei Ländern Nägel mit Köpfen und unterzeichneten eine entsprechende Planungsvereinbarung, welche die nächsten Schritte und die Finanzierung bis Ende 2025 festlegt. Neben der Basler Baudirektorin Esther Keller (GLP) unterzeichneten auch die Bürgermeister der Gemeinden Huningue und Weil am Rhein (D), das gleich neben Basel und Huningue liegt, die Vereinbarung. «Eine neue Rheinbrücke ist zentral für das Zusammenwachsen und die Mobilität in den drei Ländern», hiess es bei der Unterzeichnung.

Drei Politiker mit Absichtserklärung auf Schiff
Legende: Wollen eine neuen Brücke über den Rhein: Jean-Marc Deichtmann, Maire von Huningue, die Basler Baudirektorin Esther Keller und der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz zvg

Eine Kosten-Nutzen-Analyse bestätige denn auch, dass die Brücke einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für alle drei beteiligten Länder bringte. Sie ermögliche ein trinationales Quartier, indem sie Länder verbinde, die Menschen zusammenbringe und durch nachhaltige Verkehrsverbindungen eine hohe Lebensqualität schaffe. Autos sollen dereinst keine über die neue Brücke fahren, ausgerichtet ist die Verbindung lediglich auf den Tram-, Velo- und Fussgängerverkehr.

Gebaut wird die Verbindung just dort, wo dereinst auf beiden Seiten neue Wohn- und Arbeitsgebiete geplant sind. Heute ist das sogenannte Gebiet «3Land» auf Schweizer Seite noch geprägt vom Rheinhafen, von Umschlagplätzen für die Rheinschifffahrt und von Containerlagern. Mit dem Bau eines neuen Hafenbeckens wird direkt am Rhein jedoch Platz frei für ein neues Wohn- und Arbeitsquartier. Auch auf der französischen Seite sind neue Wohnhäuser und Bürogebäude geplant.

Neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen im «3Land»

Im industriellen Hafengebiet entsteht gemäss Wunsch der Politik aus allen drei Ländern ein ganz neuer Lebensraum; mit Wegen, Parks, Wohnungen und Büros. Das ambitiöse Projekt soll Wohnraum für 8'000 Menschen bieten und tausende neuer Arbeitsplätze schaffen. Bis 2035 werde sich laut Schätzungen der Planer die Anzahl der Arbeitsplätze in dem Gebiet mit einer Zunahme auf bis zu 30'000 Stellen fast verdoppeln. Rund 30 Prozent aller Arbeitnehmenden auf der Schweizer Seite pendeln schon jetzt von Frankreich nach Basel.

Container und Schiffe
Legende: Rheinhafen in Kleinhüningen – hier soll die neue Brücke über den Rhein entstehen. Keystone

Wann die Brücke eröffnet wird, ist noch offen – vermutlich jedoch nicht vor 2035. Sie ist das aktuell grösste Projekt in der Zusammenarbeit der drei Länder Schweiz, Deutschland und Frankreich in der Region Basel, die schon seit mehreren Jahren besteht. Bereits abgeschlossen ist das Projekt eines durchgängigen Rheinuferwegs zwischen der Schweiz und Frankreich. Zudem wurden neue Grün- und Freizeitflächen geschaffen, welche dereinst von den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern der neuen Quartiere im «3Land» genutzt werden können.

Regionaljournal Basel 30.06.2022, 17:30 Uhr ; 

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