- Rund sieben Prozent der Schweizer Schulkinder weisen einer Studie zufolge eine problematische Nutzung sozialer Netzwerke auf.
- Mädchen sind demnach mehr als doppelt so stark betroffen wie Jungen.
- Bei der repräsentativen Umfrage im Auftrag von Sucht Schweiz haben über 9000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.
Rund acht von zehn Jungen und neun von zehn Mädchen im Alter von 15 Jahren sind laut der repräsentativen Studie täglich in sozialen Netzwerken wie Whatsapp, Snapchat, Tiktok oder Instagram unterwegs. Etwa jeder sechste Junge (16 Prozent) und mehr als jedes fünfte Mädchen (22 Prozent) gaben bei der Befragung im vergangenen Jahr zudem an, «fast den ganzen Tag» Online-Kontakte zu anderen Personen zu haben.
Laut der Studie wiesen mit zehn Prozent der befragten 11- bis 15-jährigen Mädchen fast doppelt so viele eine problematische Nutzung sozialer Netzwerke auf wie bei der letzten Befragung im Jahr 2018. Aus Sicht der Autorinnen und Autoren der Studie könnten die besonderen Umstände der Coronapandemie zum Zeitpunkt der Befragung ein möglicher Grund für den Anstieg sein. Der Anteil der betroffenen Knaben blieb im Gegensatz dazu bei etwa vier Prozent unverändert.
Um herauszufinden, ob das Verhalten einer Person problematisch ist, sind den Befragten spezifische Fragen gestellt worden. Zum Beispiel, ob Hobbys wegen Social Media vernachlässigt wurden oder ob Eltern und Freunde deswegen angelogen wurden.
Teil europaweiter Studie
Die alle vier Jahre durchgeführte Studie Health Behaviour in School-aged Childern (HBSC) steht unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation Europa und untersucht verschiedene gesundheitsrelevante Verhaltensweisen der 11- bis 15-Jährigen.
Sucht Schweiz führte die Studie im Jahr 2022 zum zehnten Mal durch. Die Teilnahme an der Befragung war freiwillig und anonym. Die finale nationale Stichprobe umfasst 9345 Mädchen und Jungen.