- In der Schweiz haben die Frauen im letzten Jahr etwa 50 Prozent mehr Haus- und Familienarbeit geleistet als die Männer.
- Sie wendeten dafür laut dem Bundesamt für Statistik rund 29 Stunden pro Woche auf – im Vergleich zu den Männern mit 19 Stunden.
- Für bezahlte Erwerbsarbeit setzten die Männer im Durchschnitt 25 Stunden pro Woche ein – die Frauen gut 16 Stunden.
- Doch der Trend ist deutlich: Die Beteiligung der Männer nimmt jedes Jahr zu.
Die zeitliche Gesamtbelastung für bezahlte und unbezahlte Arbeit betrug 2020 demnach rund 46 Stunden – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Frauen leisten also immer noch bedeutend mehr zu Hause und unentgeltlich, die neueste Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt aber auch einen klaren Trend: Die häusliche Mithilfe der Männer nimmt jedes Jahr im Schnitt um fast 20 Minuten pro Woche zu.
16.2 Stunden pro Woche widmeten Männer vor zehn Jahren der Haus- und Familienarbeit, 2020 waren es schon 19.1 Stunden. Am liebsten stehen Männer bei den Haushalts-Arbeiten am Herd, nämlich viereinhalb Stunden pro Woche, während die Frauen 7.8 Stunden in die Nahrungszubereitung stecken.
Beim Putzen packen die Männer dagegen nur 2.1 Stunden pro Woche mit an, während weibliche Familienmitglieder mehr als doppelt so lang schrubben. Am wenigsten Einsatz zeigen die Gefährten in der Waschküche: 0.6 Stunden wenden sie auf, während die Frauen zwei Stunden die Woche waschen und bügeln.
Männer mögen: Kochen, Putzen, Einkaufen
Einkaufen tun Männer gern: 1.9 Stunden pro Woche, beinahe gleich lang wie Frauen (2.1 Stunden). Relativ fleissig sind Männer auch im Garten und beim Gassigehen, knapp zwei Stunden gegenüber 2.6 bei den Frauen. Die Tätigkeit der Buchhaltung teilen sich die Geschlechter praktisch fifty-fifty.
Frau erledigt drei Viertel der Fronarbeit
Männer und Frauen in Paar-Haushalten mit Kindern arbeiten im Schnitt je knapp 70 Stunden pro Woche, die Frauen etwas mehr als die Männer. Die Verteilung zwischen Fron- und Lohnarbeit ist freilich alles andere als paritätisch: Von den 69.7 wöchentlichen Gesamtarbeitsstunden der Frau sind 52.3 Stunden unbezahlte Haus- und Familienarbeit, also etwa drei Viertel. Von seinen 68.1 Wochenarbeitsstunden verrichtet der Mann dagegen nur 35.4 Stunden lang Gratisaufgaben, also weniger als die Hälfte seiner Zeit.
Die Erhöhung der Mitwirkung der Männer zu Hause ist in den letzten zehn Jahren einhergegangen mit einer Reduzierung ihrer Erwerbsarbeit: Sie legten 5.2 Stunden im Haushalt zu und senkten dafür die Erwerbsarbeit um 4.2 Stunden.
Die Frauen erhöhten im gleichen Zeitraum ihre häusliche Gratisarbeit um 1.2 Stunden – und legten auch bei der Erwerbsarbeit zu, nämlich um 2.7 Wochenstunden im Schnitt. Zusammengerechnet erhöhten Männer also ihre Gesamtarbeitszeit um eine Stunde, Frauen aber um vier Stunden.