Alle vier Jahre untersucht Optik Schweiz die Fehlsichtigkeit der Schweizerinnen und Schweizer. Auch dieses Jahr zeigt sich wieder, dass immer mehr unter Sehschwäche leiden: 2017 kam noch jede vierte Person ohne Sehhilfe aus, 2021 ist es nur noch jede fünfte.
Verschiedene Gründe für Zuwachs
Eine der Ursachen dafür ist die demografische Entwicklung: Im Alter nimmt die Sehschärfe in die Nähe tendenziell ab. Offenbar werden aber auch vermehrt leichte Fehlsichtigkeiten, die man früher weniger bemerkte, korrigiert. Dies ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen der Fall. Im Jahr 2001 gaben noch mehr als die Hälfte der befragten 16- bis 24-Jährigen an, keine Sehhilfe zu tragen. 20 Jahre später sind es nur noch 30 Prozent.
Optik Schweiz begründet diesen Trend mit den hohen Anforderungen in einer immer stärker visuell orientierten Welt. Gerade in der Schule und der Ausbildung würden diese Anforderungen an die visuelle Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielen. Allerdings gibt es keine Studien zu einer effektiven Zunahme von Fehlsichtigkeiten, vor allem der Kurzsichtigkeit. Daher bleibt es unklar, wie viele Fälle lediglich auf die erhöhte Fokussierung zurückzuführen sind – früher also nicht bemerkt wurden.
Kontaktlinsen immer beliebter
Mehr als die Hälfte der befragten 16- bis 74-Jährigen trägt eine Brille. Immer häufiger werden Kontaktlinsen getragen: 2021 sind ein Viertel der Gesamtbevölkerung Kontaktlinsenträger, in den meisten Fällen tragen sie diese abwechselnd zur Brille.
Zum Vergleich: Vor 20 Jahren noch trugen erst sieben Prozent der Schweizer Bevölkerung Kontaktlinsen. Stets modernere und komfortablere Linsen auf dem Markt tragen laut Optik Schweiz zu einem anhaltenden «Boom» bei. Knapp drei Prozent haben sich für operative Sehkorrektur entschieden.