Das Wichtigste in Kürze
- Gespendetes Blut wird getestet, bevor es an Patienten geht.
- Die Spenden werden heute allerdings lediglich auf vier Viren getestet.
- Nun kommt aber ein zusätzlicher Test hinzu – und es dürften noch weitere Tests folgen, weil sich neue Viren ausbreiten.
Die Labors der regionalen Blutspendedienste spüren heute HIV und Hepatitis A, B und C auf. Nun kommt ein weiterer Test hinzu; das Spenderblut werde künftig auch auf Hepatitis-E-Viren untersucht, gibt der Direktor von Blutspende Schweiz, Rudolf Schwabe, bekannt. Er sagt: «Wir werden Hepatitis E flächendeckend im Verlaufe des Herbstes testen.»
Seit Kurzem sei nämlich bewiesen: Hepatitis E werde auch über das Blut übertragen – und nicht nur über den Genuss von rohem Fleisch. Und: Die Krankheit könne gefährlich sein. «Immungeschwächte Patienten könnten durch Hepatitis E lebensgefährdend beeinträchtigt werden», sagt Schwabe weiter. Daher der neue Test ab Herbst.
Diese zwei Viren sind in den Sommermonaten in Italien, Frankreich oder auch im östlichen Österreich aufgetreten. Die Mücken können ohne Weiteres auch in der Schweiz auftreten.
Schwabe geht davon aus, dass künftig noch mehr Tests nötig werden. Erreger tropischer Krankheiten nämlich rücken näher an die Schweiz, da die Menschen mobiler sind – und weil sich das Klima verändert. Konkret bereitet sich Blutspende Schweiz darauf vor, Spenderblut auch auf das West-Nil- und das Chikungunya-Virus zu testen. Auf Viren also, die durch Mücken übertragen werden. Schwabe erklärt: «Diese zwei Viren sind in den Sommermonaten in Italien, Frankreich oder auch im östlichen Österreich aufgetreten. Die Mücken können ohne Weiteres auch in der Schweiz auftreten.»
Klar ist: Mit jedem zusätzlichen Test verteuert sich der Preis für Blutpräparate. Auf die Spitäler als Hauptabnehmer kommen höhere Kosten zu.