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Neuer Eingang Gurtenfestival Bern: Zweiter Eingang ebnet Weg für mehr Gäste

Am Gurtenfestival 2025 gibt es erstmals einen zweiten Eingang. Langfristig könnte auch die Besucherzahl erhöht werden.

Sommer 2024, auf der Hauptbühne des Gurtenfestivals spielen Patent Ochsner, überall herrscht Grossandrang. Denn: Die Organisatoren haben «versehentlich» 7500 Tickets zu viel verkauft. Wer mit der Gurtenbahn auf den Berg will, muss drei Stunden anstehen. Sogar auf dem Fussweg gibt es Stau. In der Geschichte des Gurtenfestivals ist dieser Tag ein Extremfall.

Eine jubelnde Menschenmenge auf dem Gurten.
Legende: Wenige Tage vor dem Festival 2024 beantragten die Veranstalter, die Personen­obergrenze von 25’000 auf 32’500 erhöhen zu dürfen. Sie hatten versehentlich zu viele Tickets verkauft. Keystone/Peter Klaunzer

Wartezeiten am Berg sind jedoch ein bekanntes Problem – alle Besucherinnen und Besucher müssen durch ein einziges Nadelöhr geschleust werden. Festival-Leiter Bobby Bähler erklärt: «Seit der Pandemie übernachten die Leute nicht mehr auf dem Gurten, dadurch reisen sie häufiger an und ab – all das hat dazu geführt, dass ein einziger Zugang nicht mehr reicht.»

25'000 Gäste – mit Option auf mehr

Darum wird es bei der nächsten Ausgabe, im Sommer 2025, einen zweiten Eingang geben. Besucherinnen und Besucher können das Festivalgelände künftig auch über einen 25-minütigen Fussweg via Spiegel/Blinzern erreichen.

Der zweite Eingang ist für uns enorm wichtig, weil der bisher einzige Zugang in Wabern nicht mehr reicht.

Der Fussweg führe nicht durch das Quartier und Sicherheitskräfte sorgten für eine geregelte Anreise, erklärt Bähler. «Dieser zweite Weg ist für uns enorm wichtig, weil der bisher einzige Zugang in Wabern nicht mehr reicht.»

Bedeutet ein zweiter Eingang automatisch, dass mehr Gäste auf den Gurten geschaufelt werden? «Wir bleiben bei den 25'000 Besucherinnen und Besuchern», sagt Bobby Bähler, «aber wir behalten uns vor, diese Zahl zu überdenken, wenn es wirtschaftliche Gründe dafür gibt». Ein Festival zu betreiben, kostet viel Geld – und das muss von irgendwoher kommen.

Kriterium: Genügend Plätze vor der Hauptbühne

Laut Bähler gibt es verschiedene Ansätze, um ein Festival rentabel zu halten. «Als Erstes schauen wir immer, was wir weglassen, optimieren oder besser machen können.»

Eine weitere Möglichkeit seien Preisanpassungen. «Beim Essen und Trinken macht das wenig Sinn, weil die Rendite klein ist.» Also blieben noch die Tickets. Aber: «Die Eintrittspreise sind bereits hoch, weil das Gurtenfestival ein hochqualitatives Festival ist – fast wie Ferien», sagt Bähler. Darum wolle man nicht an den Ticketpreisen schrauben. Aktuell kostet ein Viertagespass 361 Franken, ein Eintagespass 129 Franken.

Eine Menschenmenge steht vor der Hauptbühne auf dem Gurten.
Legende: Heiss begehrt: Vor der Hauptbühne versuchen alle, einen möglichst guten Blick zu erhaschen. Keystone/Peter Klaunzer

Als weitere Option sieht Bobby Bähler, mehr Besucherinnen und Besucher aufs Gelände zu lassen. Seit die Zeltbühne nach unten versetzt wurde, sei das Festivalgelände über 20'000 Quadratmeter grosser.

Aber Bähler stellt klar: «Es geht nicht darum, möglichst viele Leute auf das Gelände zu lassen. Für uns ist wichtig, dass alle Platz haben vor der Hauptbühne.» Ausserdem dürfe es nicht zu langen Wartezeiten kommen. Und: Der Umgang unter den Festivalgästen müsse angenehm bleiben. «Da wären 10'000 zusätzlich Leute zu viel», sagt Bähler.

Der zweite Zugang ist also auch eine Art Test, um zu prüfen, wie sich die Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände bewegen – und wie viel zu viel ist.

Regionaljournal Bern, Freiburg, Wallis, 6.3.2025, 12:03 Uhr ; 

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